194. Die Stadt bei Liepe.
Beckmann Beschreibung d.M.B. Th. II. K. II. S. 447.
Mündlich.

[208] Zwischen den Orten Oderberg, Neuendorf und Liepe trifft man im Eichwalde einen Ueberrest von Mauerwerk[208] an, welcher von einer verwüsteten Stadt übrig geblieben sein soll. Es ist eine etwa 300 Rheinländische Ruthen lange Reihe, die an der östlichen Seite etwa 100 Ruthen und ein doppeltes Mauerwerk hat, das etliche Ruthen von einander steht; es ist aber alles mit Bäumen bewachsen, und an der östlichen Seite liegen einige Hügel mit Steinen besetzt, ingleichen auch Steinkreise von kleinen Steinen, in deren Mitte einer oder mehr große gelegen sind. Doch aus all diesen Steinen kann man nur wenig mehr auf die Herrlichkeit der alten Stadt schließen; wer diese aber sehen will, der muß an einem bestimmten Tage, den ich jedoch nicht verrathen kann, Mittags in den Wald kommen, da wird sie sich in seiner ganzen Größe vor seinem Blick entfalten.

Quelle:
Adalbert Kuhn: Märkische Sagen und Märchen nebst einem Anhange von Gebräuchen und Aberglauben. Berlin 1843, S. 208-209.
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