51. Vom Adam dem ersten Menschen.

[942] Unerachtet was etliche Neulinge / mehr nachfolgende den Lügen der Egyptier und anderer Heyden / als dem klaren Wort GOttes / von Præadamiten fabuliret haben: Findet sich klärlich genug in H. Schrifft / daß Adam der erste / und vor ihm kein Mensch wesen sey: Diesem hat GOtt der HErr zum Weibe zugesellet die Evam / und dieselbe mit ihm ins Paradieß gesetzet /aus welchem sie aber bald wegen ihres Ungehorsams gegen GOtt verstossen seyn. Nach diesem hat Adam den Ackerbau angefangen / und sich auf dem Damascenischen Felde / wie Epiphanius will / aufenthalten. Drey seiner Kinder benennet die H. Schrifft / nemlich: Cain / Abel und Seth. Philo der Jude aber nennet über diese noch 12. Söhne / und 9. Töchter Adams. Es wird dafür gehalten / daß Adam entweder zu Hebron /oder am Berge Calvariæ (oder an der Schädelstätte /da der HErr Christus gecreutziget ist) begraben: Oder aber an der Schädelstätte / und nach Hebron versetzet sey / wie Micrælius lib. I. Act. I. quæst. 13. meldet.


Das ist nichts ungewissers / als was von den Geschichten vor der Sündfluth ausser der Heil. Schrifft vorgegeben wird: Und hat GOtt der HErr seine heilige Ursachen gehabt / warum er nicht alles / was nicht eben zu unserer Seligkeit nöthig / hat aufzeichnen lassen.

Quelle:
Lauremberg, Peter: Neue und vermehrte Acerra philologica, Das ist: Sieben Hundert auserlesene, nützliche, lustige und denckwürdige Historien und Discursen, aus den berühmtesten griechischen und lateinischen Scribenten zusammengetragen [...], Frankfurt am Main, Leipzig, 1717, S. 942-943.
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