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Philippo, dem Könige in Franckreich / begegnete einsmals ein Bettler / welcher eine reiche Gabe von ihm begehrte / aus der Ursachen / weil der König sein / des Bettlers / Bruder wäre. Der König lachte hierüber / und fragte den Bettler / wie das seyn könne /und von was vor einem Vater er gebohren wäre? Der[516] Bettler antwortete: Er sey gebohren von Adam / welcher unser aller Vater ist. Der König befahl hierauf seinem Kämmerling / dem Bettler einen Heller zu reichen; Wie aber der Bettler sich beklagte / daß solches ein Königlich Geschencke wäre / hat der König geantwortet: Wann er allen seinen Adamitischen Brüdern so viel geben solte / müste er das Königreich verkauffen / und würde doch wenig oder gar nichts übrig behalten: Er solte hingehen / und einem jeglichen Bruder sich so viel geben lassen / so würde sein Beutel voll genug werden.
Nicht einem jeden Narren gehen seine Possen an. Grossen Herren ists löblich / wann sie mit kluger Vernunfft gezieret seyn.