[704] Werner. Franziska.
FRANZISKA vor sich. Ja gewiß, es ist ein gar zu guter Mann! – So einer kömmt mir nicht wieder vor. – Es muß heraus! Schüchtern und verschämt sich Wernern nähernd. Herr Wachtmeister! –
WERNER der sich die Augen wischt. Nu? –
FRANZISKA. Herr Wachtmeister –
WERNER. Was will Sie denn, Frauenzimmerchen?
FRANZISKA. Seh Er mich einmal an, Herr Wachtmeister. –
WERNER. Ich kann noch nicht; ich weiß nicht, was mir in die Augen gekommen.
FRANZISKA. So seh Er mich doch an!
WERNER. Ich fürchte, ich habe Sie schon zu viel angesehen, Frauenzimmerchen! – Nun, da seh ich Sie ja! Was gibts denn?
FRANZISKA. Herr Wachtmeister – – braucht Er keine Frau Wachtmeisterin?
WERNER. Ist das Ihr Ernst, Frauenzimmerchen?
FRANZISKA. Mein völliger!
WERNER. Zöge Sie wohl auch mit nach Persien?
FRANZISKA. Wohin Er will!
WERNER. Gewiß? – Holla! Herr Major! nicht groß getan! Nun habe ich wenigstens ein eben so gutes Mädchen, und einen eben so redlichen Freund, als Sie! – Geb Sie mir Ihre Hand, Frauenzimmerchen! Topp! – Über zehn Jahr ist Sie Frau Generalin, oder Witwe!
Ende der Minna von Barnhelm, oder des Soldatenglücks.
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Minna von Barnhelm, oder das Soldatenglück
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