14.

Brautschrifft

[162] Auff deinen Hochzeit Tag, mein Freund, dir was zu machen,

Hast du mich angesucht. Ich bin zu diesen Sachen

So willig als verpflicht; nim du für lieb nur an

Diß, was nicht, wie es soll, ist, aber wie es kan.

So wird dann auch die Braut, was du ihr möchtest machen,

So gut es immer ist, belieben und belachen.

Das, was ich dir gemacht, hat Füsse nur allein;

Schau aber du, daß dort bei Füssen Hände seyn.

Quelle:
Friedrich von Logau: Sämmtliche Sinngedichte, Tübingen 1872, S. 162-163.
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Die tapfere Wahrheit. Sinngedichte. Insel-Bücherei Nr. 614
Sinngedichte / Von Logau, Friedrich (German Edition)