Vom Esel vnd Lewen.

[10] Der Esel ward auch ein mal Bawrkündig / vnd als er einem Lewen begegnet / grüsset er jn hönisch / vnd sprach / Ich grüsse dich Bruder. Den Lewen verdros der hönissche Grus / dacht aber bey sich selbs / Was sol ich mich an dem Schelmen rechen / Ich schelte oder zureisse jn / so lege ich kein Ehre ein / Ich wil den Narren lassen faren.


Lere

Hoc scio pro certo / quod si cum stercore certo /Vinco uel uincor / semper ego maculor. Wer mit eim Dreck rammelt / Er gewinne oder verliere / so gehet er beschissen dauon.

Quelle:
Martin Luther: Etliche Fabeln aus Esopo von D. M. Luther verdeutscht , in: Fabeln. Heidelberg 1924, S. 3–11, S. 10.
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