IIII.

5SEy getrost mein Volck / du preis Jsrael / 6Jr seid verkaufft den Heiden nicht zum verderben / Darumb aber / das jr Gott erzürnet habt / seid jr ewren Feinden vbergeben. 7Denn jr habt den / der euch geschaffen hat / entrüstet / in dem / das jr nicht Gott /sondern den Teufeln geopffert habt.

8JR habt vergessen des ewigen Gottes / der euch geschaffen hat / vnd Jerusalem / die euch hat aufferzogen / habt jr betrübet. 9Denn sie hat gesehen den zorn Gottes / der vber euch komen würde / vnd gesagt /Höret zu jr einwoner Sion / Gott hat mir grosses leid zugeschickt / 10Denn ich hab gesehen das Gefengnis meiner Söne vnd Töchter / welches der Ewige vber sie gebracht hat. 11Jch hab sie mit freuden aufferzogen / Mit weinen aber vnd hertzleid / habe ich sie sehen wegfüren.

12NJemand frewe sich vber mich / das ich eine Widwe / vnd von vielen verlassen [205a] bin / Jch bin zur wüsten gemacht / vmb der Sünde willen meiner Kinder. 13Denn sie sind vom gesetze Gottes abgewichen / vnd haben nicht erkand seine Rechte / Sie haben nicht gelebt nach Gottes befelh / vnd haben seine Gebot nicht gehalten.

14KOmpt her jr einwoner Sion / vnd verkündiget das Gefengnis meiner Söne vnd Töchter / das der Ewige vber sie gebracht hat. 15Denn er hat vber sie gebracht ein Volck von fernen / ein grewlich Volck /vnd einer vnbekandten Sprache / 16Die sich nicht schewen fur den Alten / noch sich der Kinder erbarmen. Die selben haben weggefurt die lieben (Söne) der Widwen vnd die Einsame jrer Töchter / beraubet. 17Aber wie kan ich euch helffen? 18Denn der vber euch gebracht hat dis vnglück / wird euch von ewer Feinde hand erretten. 19Ziehet hin jr lieben Kinder /ziehet hin / Jch aber bin verlassen Einsam. 20Jch habe mein Freudekleid ausgezogen / vnd das Trawrkleid angezogen / Jch wil schreien zu dem Ewigen fur vnd fur.


21SEid getrost Kinder / schreiet zu Gott / so wird er euch erlösen von der gewalt vnd hand der Feinde / 22Denn ich hoffe schon / das der Ewige euch helffen wird. Vnd ich werde freude haben von dem Heiligen /vmb der Barmhertzigkeit willen / die euch schnel widerfaren wird / von vnserm ewigen Heiland. 23Jch habe euch ziehen lassen mit trawren vnd weinen /Gott aber wird euch mir widergeben mit wonne vnd freude ewiglich / 24Vnd gleich wie die einwoner Sion nu gesehen haben ewr Gefengnis / Also werden sie auch bald sehen / die Hülffe von ewrem Gott / die vber euch komen wird mit grosser Herrligkeit vnd ewigem Trost.

25JR Kinder / leidet gedültiglich / den zorn der von Gott vber euch komet. Denn dein Feind hat dich verfolget / Vnd du wirst sehen in kurtz sein verderben vnd auff jre Helse wirstu tretten. 26Meine zarte (Kinder) musten gehen auff rauhem wege / Sie sind weggefurt / wie ein Herd / von den Feinden geraubet.

27SEid getrost jr Kinder / vnd schreiet zu Gott /Denn der euch hat wegfüren lassen / wird ewr nicht vergessen. 28Denn wie jr euch geulissen habt / von Gott abzuweichen / Also bekeret euch nu / vnd vleissiget euch zehen mal mehr / den HERRN zu suchen. 29Denn der vber euch diese straffe hat lassen gehen / der wird euch helffen / vnd ewiglich erfrewen.

30JErusalem sey getrost / Denn der wird dich trösten / nach dem du genennet bist. 31Vnselig müsse sein die dir leid gethan / vnd vber deinem Falle sich gefrewet haben. 32Vnselig müssen sein die Stedte /welchen deine Kinder gedienet haben / Vnd vnselig müsse sein / die deine Kinder gefangen helt. 33Denn wie sie vber deinem Falle geiauchtzet / vnd vber deinem verderben sich gefrewet hat / Also sol sie betrübet sein / wenn sie verwüstet wird. 34Vnd ich wil wegnemen jre macht / dar auff sie trotzet / vnd jren rhum in klage verwandeln. 35Denn ein Fewr wird vber sie komen / von dem Ewigen viel tage lang / vnd Teufel werden jre Wonung in jr haben lange zeit.


Quelle:
Martin Luther: Die gantze Heilige Schrifft Deudsch. 2 Bände, München 1972.
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