Vorrede auff die Stücke Esther und Daniel.

HJe folgen etliche Stücke: so wir im Propheten Daniel vnd im buch Esther nicht haben wöllen verdeudschen / Denn wir haben solche Kornblumen (weil sie im Ebreischen / Daniel vnd Esther nicht stehen) ausgeraufft / Vnd doch / das sie nicht verdörben / hie in sonderliche Würtzgertlin oder Bete gesetzt / weil dennoch viel guts / vnd sonderlich der Lobgesang /Benedicite drinnen funden wird.

ABer der text Susanna / des Bel / Abacuc / vnd Drachens / sihet auch schönen geistlichen Getichten gleich / wie Judith vnd Tobias / Denn die namen lauten auch dazu. Als Susanna / heisst eine Rosen / Das ist / ein schön from Land vnd Volck / oder Armer Hauffe vnter den Dörnern. Daniel / heist ein Richter /vnd so fort an. Jst alles leichtlich zu deuten auff eine Policey / Oeconomey oder fromen Hauffen der Gleubigen / es sey vmb die Geschicht wie es kan.


Quelle:
Martin Luther: Die gantze Heilige Schrifft Deudsch. 2 Bände, München 1972.
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