I.

1AM anfang schuff Gott Himel vnd Erden. 2Vnd die Erde war wüst vnd leer / vnd es war finster auff der Tieffe / Vnd der Geist1 Gottes schwebet auff dem Wasser. Joh. 1.; Col. 1.; Ebre. 11.; Psal. 33.


3VND Gott sprach / Es werde Liecht / Vnd es ward Liecht. 4Vnd Gott sahe / das das Liecht gut2 war / Da scheidet Gott das Liecht vom Finsternis / 5vnd nennet das liecht / Tag / vnd die finsternis /Nacht. Da ward aus abend vnd morgen der erste Tag.


6VND Gott sprach / Es werde eine Feste zwischen den Wassern / vnd die sey ein Vnterscheid zwischen den Wassern. 7Da machet Gott die Feste / vnd scheidet das wasser vnter der Festen / von dem wasser vber der Festen / Vnd es geschach also. 8Vnd Gott nennet die Festen / Himel. Da ward aus abend vnd morgen der ander Tag.


9VND Gott sprach / Es samle sich das Wasser vnter dem Himel / an sondere Orter / das man das Trocken sehe / Vnd es geschach also. 10Vnd Gott nennet das trocken / Erde / vnd die samlung der Wasser nennet er / Meer. Vnd Gott sahe das es gut war.

11VND Gott sprach / Es lasse die Erde auffgehen Gras vnd Kraut / das sich besame / vnd fruchtbare Bewme / da ein jglicher nach seiner art Frucht trage /vnd habe seinen eigen Samen bey jm selbs / auff Erden / Vnd es geschach also. 12Vnd die Erde lies auffgehen / Gras vnd Kraut / das sich besamet / ein jglichs nach seiner art / vnd Bewme die da Frucht trugen / vnd jren eigen Samen bey sich selbs hatten / ein jglicher nach seiner art. Vnd Gott sahe das es gut war. 13Da ward aus abend vnd morgen der dritte Tag.


14VND Gott sprach / Es werden Liechter an der Feste des Himels / vnd scheiden tag vnd nacht / vnd geben / Zeichen / Zeiten3 / Tage vnd Jare / 15vnd seien Liechter an der Feste des Himels / das sie scheinen auff Erden / Vnd es geschach also. 16Vnd Gott machet zwey grosse Liechter / ein gros Liecht / das den Tag regiere / vnd ein klein Liecht / das die Nacht regiere / dazu auch Sternen. 17Vnd Gott setzt sie an die Feste des Himels / das sie schienen auff die Erde 18vnd den Tag vnd die Nacht regierten / vnd scheideten Liecht vnd Finsternis. Vnd Gott sahe das es gut war. 19Da ward aus abend vnd morgen der vierde Tag.


20VND Gott sprach / Es errege sich das Wasser mit webenden vnd lebendigen Thieren / vnd mit Geuogel / das auff Erden vnter der Feste des Himels fleuget. 21Vnd Gott schuff grosse Walfische vnd allerley Thier / das da lebt vnd webt / vnd vom Wasser erreget ward / ein jglichs nach seiner art / vnd allerley gefidderts Geuogel / ein jglichs nach seiner art / Vnd Gott sahe das es gut war. 22Vnd Gott segenet sie /vnd sprach / Seid fruchtbar vnd mehret euch vnd erfüllet das Wasser im Meer / Vnd das Geuogel mehre sich auff Erden. 23Da ward aus abend vnd morgen der fünffte Tag.

24VND Gott sprach / Die Erde bringe erfür lebendige Thier / ein jglichs nach seiner art / Vieh / Gewürm vnd Thier auff Erden / ein jglichs nach seiner art / Vnd es geschach also. 25Vnd Gott machet die Thier auff Erden / ein jglichs [1b] nach seiner art /vnd das Vieh nach seiner art / vnd allerley Gewürm auff Erden / nach seiner art. Vnd Gott sahe das es gut war.


26VND Gott sprach / Lasst vns Menschen machen / ein Bild / das vns gleich sey / Die da herrschen vber die Fisch im Meer / vnd vber die Vogel vnter dem Himel / vnd vber das Vieh / vnd vber die gantzen Erde / vnd vber alles Gewürm das auff Erden kreucht.

27VND Gott schuff den Menschen jm zum Bilde /zum Bilde Gottes schuff er jn / Vnd schuff sie ein Menlin vnd Frewlin. 28Vnd Gott segenet sie / vnd sprach zu jnen / Seid fruchtbar vnd mehret euch vnd füllet die Erden / vnd macht sie euch vnterthan4. Vnd herrschet vber Fisch im Meer / vnd vber Vogel vnter dem Himel / vnd vber alles Thier das auff Erden kreucht. Matt. 19.

29VND Gott sprach / Sehet da / Jch hab euch gegeben allerley Kraut / das sich besamet auff der gantzen Erden / vnd allerley fruchtbare Bewme / vnd Bewme die sich besamen / zu ewr Speise / 30vnd aller Thiere auff Erden / vnd allen Vogeln vnter dem Himel / vnd allem Gewürm das das Leben hat auff Erden / das sie allerley grün Kraut essen / Vnd es geschach also 31Vnd Gott sahe an alles was er gemacht hatte / Vnd sihe da / es war seer gut. Da ward aus abend vnd morgen der sechste Tag.


1 Wind ist da zumal noch nicht gewest / darumb mus es den heiligen Geist deuten.

2 Das ist / nütz / fein / köstlich.

3 Lentz. Sommer. Herbst. Winter.

4 Was jr bawet vnd erbeitet auff dem Lande / das sol ewr eigen sein / vnd die Erde sol euch hierin dienen / tragen vnd geben.


Quelle:
Martin Luther: Die gantze Heilige Schrifft Deudsch. 2 Bände, München 1972.
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