IIII.

JSrael aber zoch aus den Philistern entgegen in den streit / vnd lagerten sich bey EbenEzer1. Die Philister aber hatten sich gelagert zu Aphek / 2vnd rüsteten sich gegen Jsrael. Vnd der streit teilet sich weit /vnd Jsrael ward fur den Philistern geschlagen / Vnd schlugen in der ordenung im felde bey vier tausent Man. Jnf. 7.


3VND da das volck ins Luger kam / sprachen die eltesten Jsrael / Warumb hat vns der HERR heute schlahen lassen fur den Philistern? Lasst vns zu vns nemen die Lade des Bunds des HERRN von Silo /vnd lasst sie vnter vns komen / das sie vns helffe von der hand vnser Feinde. 4Vnd das volck sandte gen Silo / vnd lies von dannen holen die Lade des Bunds des HERRN Zebaoth / der vber den Cherubim sitzt /Vnd waren da die zweene söne Eli mit der Laden des Bunds Gottes / Hophni vnd Pinehas. 5Vnd da die Lade des Bunds des HERRN in das Lager kam /jauchzete das gantze Jsrael mit einem grossen jauchzen / das die erde erschallet.

6DA aber die Philister höreten das geschrey solchs jauchzens / sprachen sie / Was ist das geschrey solchs grossen jauchzens in der Ebreer lager? Vnd da sie erfuren / das die Lade des HERRN ins Lager komen were / 7furchten sie sich / vnd sprachen / Gott ist ins Lager komen. Vnd sprachen weiter / Weh vns Denn es ist vorhin nicht also gestanden / 8weh vns / Wer wil vns erretten von der hand dieser mechtigen Götter? Das sind die Götter / die Egypten schlugen mit allerley Plage in der wüsten. 9So seid nu getrost vnd Menner / jr Philister / das jr nicht dienen müsset den Ebreern / wie sie euch gedienet haben / Seid Menner vnd streitet. 10Da stritten die Philister / Vnd Jsrael ward geschlagen / vnd ein jglicher floch in seine hutten / Vnd es war ein seer grosse Schlacht / das aus Jsrael fielen dreissig tausent Man fusuolcks. 11Vnd die Lade Gottes ward genomen / vnd die zween söne Eli / Hophni vnd Pinehas storben.


12DA lieff einer von BenJamin aus dem Heer / vnd kam gen Silo desselben tages / vnd hatte sein Kleid zurissen / vnd hatte erden auff sein heubt [151a] gestrewet. 13Vnd sihe / als er hinein kam / sas Eli auffm Stuel / das er auff den weg sehe / Denn sein hertz ware zaghafft vber der Laden Gottes / Vnd da der Man in die Stad kam / sagt ers an / vnd die gantze Stad schrey.

14VND da Eli das laut schreien höret / fragt er /Was ist das fur ein laut getümel? Da kam der Man eilend vnd sagt Eli an 15(Eli aber war acht vnd neunzig jar alt / vnd seine augen waren tunckel / das er nicht sehen kund) 16Der Man aber sprach zu Eli / Jch kom / vnd bin heute aus dem Heer geflohen. Er aber sprach / Wie gehets zu mein Son? 17Da antwortet der Verkundiger / vnd sprach / Jsrael ist geflohen fur den Philistern / vnd ist eine grosse Schlacht im volck geschehen / vnd deine zwene söne Hophni vnd Pineas sind gestorben / Dazu / die Lade Gottes ist genomen.18Da er aber der Laden Gottes gedacht / fiel er zu rück vom stuel am thor / vnd brach seinen Hals entzwey / vnd starb / Denn er war alt / vnd ein schweer Man. Er richtet2 aber Jsrael vierzig jar.


Die Bundeslade fällt in der Schlacht in die Hand der Philister; Hophnis und Pinehas' Tod (1Sam. 4,10-11). Als ein aus der Schlacht Geflohener dem Priester Eli diesen Verlust und den Tod seiner beiden Söhne berichtet, bricht dieser sich bei dem Sturz vom Stuhl den Hals (1Sam. 4,16-18).
Die Bundeslade fällt in der Schlacht in die Hand der Philister; Hophnis und Pinehas' Tod (1Sam. 4,10-11). Als ein aus der Schlacht Geflohener dem Priester Eli diesen Verlust und den Tod seiner beiden Söhne berichtet, bricht dieser sich bei dem Sturz vom Stuhl den Hals (1Sam. 4,16-18).

19SEine Schnur aber Pinehas weib war schwanger / vnd solt schier geliegen / Da sie das gerüchte höret / das die Lade Gottes genomen vnd jr Schweher vnd Man tod war / krümet sie sich vnd gebar / denn es kam sie jre wehe an. 20Vnd da sie jtzt starb / sprachen die Weiber / die neben jr stunden / Fürchte dich nicht / du hast einen jungen Son / Aber sie antwortet nichts / vnd nams auch nicht zu hertzen. 21Vnd sie hies den Knaben Jcabod / vnd sprach / die Herrligkeit ist da hin von Jsrael / weil die Lade Gottes genomen war / vnd jr Schweher vnd jr Man. 22Vnd sprach abermal / Die Herrligkeit ist da hin von Jsrael / Denn die Lade Gottes ist genomen.


1 Heisst helffenstein.

2 Wenn Menschen vnd vernunfft obligt / so gehet Gottes wort vnd alle ehre dahin / Da fellet das recht Priesterampt zurück / vnd stirbt / vnd das alles aus Gottes zorn. Aber die so gewinnen / haben darnach keine ruge im Gewissen / Denn wo Gottes wort nicht recht gehet / thut es den Gewissen alles leid an / wie hie die Lade Gottes den Philistern / So lange bis sie zu letzt jre schande bekennen müssen / das sie Gottes wort verkeret haben / vnd mit ehren wider zurecht bringen müssen. Das ist hie bedeut mit den gülden Ersen vnd Meusen / welches nichts ist / denn die heimliche plage der Gewissen / die zu letzt offenbar wird durch Gottes wort wie S. Paulus sagt. 2. Tim. 3. Jre torheit wird offen bar werden jederman.


Quelle:
Martin Luther: Die gantze Heilige Schrifft Deudsch. 2 Bände, München 1972.
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