XVI.

27VND sie kamen in Elim / da waren zwelff Wasserbrunnen / vnd siebenzig Palmbewme / vnd lagerten sich daselbs ans wasser.

Num. 33.

1Von Elim zogen sie / vnd kam die gantze gemeine der kinder Jsrael in die wüsten Sin / die da ligt zwisschen Elim vnd Sinai / am funffzehenden tage des andern monden / nach dem sie aus Egypten gezogen waren.


2VND es murret die gantze gemeine der kinder Jsrael wider Mosen vnd Aaron in der wüsten / 3vnd sprachen / Wolt Gott / wir weren in Egypten gestorben / durch des HERRN Hand / da wir bey den Fleischtöpffen sassen / vnd hatten die fülle Brot zu essen / Denn jr habt vns darumb ausgefürt in diese wüsten / das jr diese gantze Gemeine hungers sterben lasset.

4DA sprach der HERR zu Mose / Sihe / Jch wil euch Brot vom Himel regenen lassen / vnd das Volck sol hin aus gehen / vnd samlen teglich was es des tages darff / das ichs versuche / obs in meinem Gesetze wandele oder [40b] nicht. 5Des sechsten tags aber sollen sie sich schicken / das sie zwifeltig eintragen /weder sie sonst teglich sameln.


Wachteln und Manna in der Wüste (Ex. 16,4 ff.). Im Vordergrund: Mose (mit dem Stab) und Aaron (mit der Kapuze). Im Hintergrund: Mose schlägt Wasser aus dem Felsen, umgeben von den Ältesten, darüber Gott in der Wolke (Ex. 17,5 f.).
Wachteln und Manna in der Wüste (Ex. 16,4 ff.). Im Vordergrund: Mose (mit dem Stab) und Aaron (mit der Kapuze). Im Hintergrund: Mose schlägt Wasser aus dem Felsen, umgeben von den Ältesten, darüber Gott in der Wolke (Ex. 17,5 f.).


6MOse vnd Aaron sprachen zu allen kindern Jsrael / Am abend solt jr innen werden / das euch der HERR aus Egyptenland gefüret hat / 7vnd des morgens werdet jr des HERRN Herrligkeit sehen / Denn er hat ewr murren wider den HERRN gehöret. Was sind wir / das jr wider vns murret? 8Weiter sprach Mose / Der HERR wird euch am abend Fleisch zu essen geben / vnd am morgen Brots die fülle / Darumb das der HERR ewr murren gehöret hat / das jr wider jn gemurret habt / Denn was sind wir? Ewer murren ist nicht wider vns / sondern wider den HERRN. Num. 11.

9VND Mose sprach zu Aaron / Sage der gantzen gemeine der kinder Jsrael / Kompt er bey fur den HERRN / denn er hat ewr murren gehöret. 10Vnd da Aaron also redet zu der gantzen Gemeine der kinder Jsrael / wandten sie sich gegen der wüsten / Vnd sihe / die Herrligkeit des HERRN erschien in einer wolcken. 11Vnd der HERR sprach zu Mose / 12Jch hab der kinder Jsrael murren gehöret / Sage jnen /Zwisschen abend solt jr Fleisch zu essen haben / vnd am morgen Brots sat werden / vnd innen werden / das ich der HERR ewr Gott bin.


13VND am abend kamen Wachteln erauff / vnd bedeckten das Heer. Vnd am morgen lag der taw vmb das Heer her / 14vnd als der taw weg war / Sihe / da lags in der wüsten rund vnd klein / wie der Reiffe auff dem lande. 15Vnd da es die kinder Jsrael sahen /sprachen sie vnternander / Das ist Man1 / Denn sie wusten nicht was es war. Mose aber sprach zu jnen /Es ist das Brot / das euch der HERR zu essen gegeben hat. 16Das ists aber das der HERR geboten hat /Ein jglicher samle des / so viel er fur sich essen mag /vnd neme ein Gomor auff ein jglich heubt / nach der zal der Seelen in seiner Hütten. Num. 11.; Psal. 78.; Sap. 16.; Johan. 6.; 1. Cor. 10.

17VND die kinder Jsrael theten also / vnd samleten / einer viel der ander wenig. 18Aber da mans mit dem Gomor mas / fand er nicht drüber der viel gesamlet hatte / vnd der nicht drunter der wenig gesamlet hatte / Sondern ein jglicher hatte gesamlet / so viel er fur sich essen mocht. 19Vnd Mose sprach zu jnen /Niemand lasse etwas dauon vber bis morgen 20Aber sie gehorchten Mose nicht / Vnd etliche liessen dauon vber bis morgen / da wuchsen Würme drinnen vnd ward stinckend / Vnd Mose ward zornig auff sie.21Sie samleten aber desselben alle morgen / so viel ein jglicher fur sich essen mocht / Wenn aber die Sonne heis schien / verschmeltzt es. 2. Cor. 8.


22VND des sechsten tags samleten sie des Brots zwifeltig / ja zwey Gomor fur einen / Vnd alle Obersten der Gemeine kamen hinein vnd verkündigetens Mose. 23Vnd er sprach zu jnen / Das ists / das der HERR gesagt hat / Morgen ist der Sabbath der heiligen ruge des HERRN / Was jr backen wolt das backet / vnd was jr kochen wolt das kochet / Was aber vbrig ist / das lasset bleiben / das es behalten werde bis morgen. 24Vnd sie liessens bleiben bis morgen /wie Mose geboten hatte / da wards nicht stinckend /vnd war auch kein wurm drinnen. 25Da sprach Mose / Esset das heute / denn es ist heute der Sabbath des HERRN / jr werdets heute nicht finden auff dem felde. 26Sechs tage solt jr samlen / Aber der siebend tag ist der Sabbath / darinnen wirds nicht sein.

27ABer am siebenden tage giengen etliche vom Volck hin aus zusamlen / vnd funden nichts. 28Da sprach der HERR zu Mose / Wie lange wegert jr euch / zu halten mein Gebot vnd Gesetz? 29Sehet / der HERR hat euch den Sabbath gegeben / darumb gibt er euch am sechsten tage zweier tage brot / So bleibe nu ein jglicher in dem seinen / vnd niemand gehe er aus von seinem ort des siebenden tages. 30Also feierete das Volck des siebenden tags. 31Vnd das haus Jsrael hies es Man / Vnd es war wie Coriandersamen vnd weis / vnd hatte einen schmack / wie semel mit honig. [41a]


32VND Mose sprach / Das ists / das der HERR geboten hat / Fülle ein Gomor dauon / zu behalten auff ewr Nachkomen / Auff das man sehe das Brot /da mit ich euch gespeiset habe in der wüsten / da ich euch aus Egyptenlande fürete. 33Vnd Mose sprach zu Aaron / Nim ein Krüglin / vnd thu ein Gomor vol Man drein / vnd las es fur dem HERRN zu behalten auff ewre Nachkomen / 34wie der HERR Mose geboten hat / Also lies es Aaron daselbs fur dem Zeugnis2 zu behalten.

35VND die kinder Jsrael assen Man vierzig jar /bis das sie zu dem Lande kamen / da sie wonen solten / Bis an die grentze des lands Canaan assen sie Man. 36Ein Gomor aber / ist das zehende teil eins Epha.


1 Heisst auff Ebreisch eine gabe. Bedeut das vns das Euangelium / on vnser verdienst vnd gedancken / aus lauter gnaden vom Himel gegeben wird / wie dis Man auch gegeben ward.

2 Das ist / An dem ort / da man opffert vnd betet / vnd der Predigstuel war / ehe die Hütten waren gemacht.


Quelle:
Martin Luther: Die gantze Heilige Schrifft Deudsch. 2 Bände, München 1972.
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