IX.

1JCH sahe den HERRN auff dem Altar stehen /Vnd er sprach / Schlahe an den Knauff / das die Pfosten beben / Denn jr Geitz sol jnen allen auff jren Kopff komen / vnd wil jre Nachkomen mit dem Schwert erwürgen / Das keiner entfliehen / noch einiger da von entgehen sol. 2Vnd wenn sie sich gleich in die Helle vergrüben / sol sie doch meine Hand von dannen holen / Vnd wenn sie gen Himel füren / wil ich sie doch herunter stossen. 3Vnd wenn sie sich gleich versteckten oben auff dem berge Charmel / wil ich sie doch daselbs suchen vnd herab holen / Vnd wenn sie sich fur meinen Augen verbürgen im Grunde des meers / So wil ich doch den Schlangen befelhen /die sie daselbs stechen sollen. 4Vnd wenn sie fur jren Feinden hin gefangen giengen / So wil ich doch dem Schwert befelhen / das sie es daselbs erwürgen sol /Denn ich wil meine Augen vber jnen halten / zum vnglück / vnd nicht zum guten. Jere. 44.

5DEnn der HErr HERR Zebaoth ist ein solcher /wenn er ein Land anrüret / so zurschmeltzt es / Das alle Einwoner trawren müssen / das es sol gantz vber sie her lauffen / wie ein Wasser / vnd vberschwemmet werden / wie mit dem flus in Egypten1. 6Er ists / der seinen Saal in den Himel bawet / vnd seine Hütten auff der Erden gründet / Er rüffet dem Wasser im Meer / vnd schüttets auff das Erdreich / Er heisst HERR. 7Seid jr kinder Jsrael mir nicht gleich wie die Moren2 / spricht der HERR? Hab ich nicht Jsrael aus Egyptenland gefürt / vnd die Philister aus Chapthor /vnd die Syrer aus Kir?


8SJhe / die Augen des HErrn HERRN sehen auff ein sündiges Königreich / das ichs vom Erdboden gantz vertilge / Wiewol ich das haus Jacob nicht gar vertilgen3 wil / spricht der HERR. 9Aber doch sihe /Jch wil befelhen / vnd das haus Jsrael vnter allen Heiden sichten lassen / Gleich wie man mit einem Sieb sichtet / Vnd die Körnlin sollen nicht auff die erden fallen. 10Alle Sünder in meinem Volck sollen durchs Schwert sterben / die da sagen / Es wird das Vnglück nicht so nahe sein / noch vns begegnen.


11Zvr selbigen zeit wil ich die zerfallen Hütten Dauids wider auffrichten / vnd jre Lücken verzeunen /vnd was abgebrochen ist / wider auffrichten / vnd wil sie bawen / wie sie vorzeiten gewest ist. 12Auff das sie besitzen die Vbrigen zu Edom / vnd die vbrigen vnter allen Heiden / vber welche mein Name gepredigt sein wird / spricht der HERR / der solchs thut. Act. 15.

13SJhe / Es kompt die zeit4 / spricht der HERR /Das man zu gleich ackern vnd erndten / vnd zu gleich keltern vnd seen wird / Vnd die Berge werden mit [135a] süssen Wein trieffen / vnd alle Hügel werden fruchtbar sein. 14Denn ich wil die Gefengnis meines volcks Jsrael wenden / das sie sollen die wüste Stedte bawen vnd bewonen / Weinberge pflantzen / vnd Wein dauon trincken / Garten machen / vnd Früchte dar aus essen. 15Denn ich wil sie in jr Land pflantzen / das sie nicht mehr aus jrem Land gerottet werden / das ich jnen geben werde / spricht der HERR dein Gott. Joel. 3.


Ende des Propheten Amos.


1 Das ist der Nilus der alle jar das Land Egypten vberschwemmet im Sommer.

2 Gott treibet jmer ein Volck durchs ander aus / vmb der Sünde willen. Gleich wie er durch Jsrael die Cananiter / die Syrer durch die von Kir / vnd die Caphthorer durch die Philister / Vnd wie die Moren viel ander Volcker vertrieben haben.

3 Reliquias ex Iudeis seruabo, Infidelem Synagogam reijciam et perdam.

4 Das ist die zeit des Euangelij vnd des Reichs Christi.


Quelle:
Martin Luther: Die gantze Heilige Schrifft Deudsch. 2 Bände, München 1972.
Lizenz:
Kategorien: