I.

Jeremia mit dem hölzernen Joch (Jer. 28,13) fordert König Zedekia auf, sich dem Joch des Königs von Babylon zu unterwerfen (Jer. 27,2-11). Rechts oben: Gott, in den Wolken von einer Engelschar umgeben, erteilt Jeremia diesen Auftrag (Jer. 27,1).
Jeremia mit dem hölzernen Joch (Jer. 28,13) fordert König Zedekia auf, sich dem Joch des Königs von Babylon zu unterwerfen (Jer. 27,2-11). Rechts oben: Gott, in den Wolken von einer Engelschar umgeben, erteilt Jeremia diesen Auftrag (Jer. 27,1).

1DJs sind die Geschichte Jeremia / des sons Hilkia / aus den Priestern zu Anathoth / im lande BenJamin. 2Zu welchem geschach das wort des HERRN /Zur zeit Josia / des sons Amon / des königes Juda /im dreizehenden jar seines Königreichs. 3Vnd hernach zur zeit des königes Juda Joiakim / des sons Josia / Bis ans ende des eilfften jars Zedekia / des sons Josia des königes Juda / bis auffs Gefengnis Jerusalem / im fünfften monden.


4VND des HERRN wort geschach zu mir / vnd sprach / 5Jch kandte dich ehe denn ich dich in Mutter leibe bereitet / vnd sonderte dich aus / ehe denn du von der Mutter geborn wurdest / vnd stellet dich zum Propheten vnter die Völcker.

6JCH aber sprach / Ah HErr HERR / Jch taug nicht zu predigen / Denn ich bin zu jung. 7Der HERR sprach aber zu mir / Sage nicht / ich bin zu jung /Sondern du solt gehen / wo hin ich dich sende / vnd predigen / was ich dich heisse. 8Fürcht dich nicht fur jnen / Denn ich bin bey dir / vnd wil dich erretten /spricht der HERR. 9Vnd der HERR recket seine Hand aus / vnd rüret meinen Mund / vnd sprach zu mir / Sihe / Jch lege meine wort in deinen mund.10Sihe / Jch setze dich heute dieses tages vber Völcker vnd Königreiche / Das du ausreissen / zubrechen / verstören1 / vnd verderben solt / vnd bawen vnd pflantzen.


11VND es geschach des HERRN wort zu mir / vnd sprach / Jeremia / was sihestu? Jch sprach / ich sehe einen wackern Stab. 12Vnd der HERR sprach zu mir / Du hast recht gesehen / Denn ich wil wacker sein vber mein wort / das ichs thue. 13Vnd es geschach des HERRN wort zum andern mal zu mir /vnd sprach / Was sihestu? Jch sprach / ich sehe ein heis [36a] siedend Töpffen von Mitternacht her. 14Vnd der HERR sprach zu mir / Von Mitternacht wird das Vnglück ausbrechen vber alle die im Lande wonen. 15Denn sihe / Jch wil ruffen alle Fürsten in den Königreichen gegen Mitternacht spricht der HERR / Das sie komen sollen / vnd jre Stüele setzen fur den Thoren zu Jerusalem / vnd rings vmb die mauren her / vnd fur alle stedte Juda. 16Vnd ich wil das Recht lassen vber sie gehen / vmb aller jre bosheit willen / Das sie mich verlassen / vnd reuchern andern Göttern / vnd beten an jrer hende werck.

17SO begürte nu deine Lenden / vnd mache dich auff / vnd predige jnen / alles was ich dich heisse. Fürchte dich nicht fur jnen / als solt ich dich abschrecken2 / 18Denn ich wil dich heute zur festen Stad / zur eisern Seule / zur ehernen Mauren machen im gantzen Lande / wider die Könige Juda / wider jre Fürsten / wider jre Priester / wider das Volck im Lande / 19Das / wenn sie gleich wider dich streiten /dennoch nicht sollen wider dich siegen / Denn ich bin bey dir / spricht der HERR / das ich dich errette. Luc. 12; 1. Pet. 1.


1VND des HERRN wort geschach zu mir / vnd sprach / 2Gehe hin vnd predige öffentlich zu Jerusalem / vnd sprich / so spricht der HERR / Jch gedencke da du ein freundliche junge Dirne / vnd ein liebe Braut warest / da du mir folgetest in der wüsten / im Lande / da man nichts seet / 3Da Jsrael des HERRN eigen war / vnd seine erste Frucht / wer sie fressen wolt / muste schuld haben / vnd vnglück vber jn komen / spricht der HERR.


1 Nicht durch krieg / Sondern mit predigen vnd weissagen.

2 Vnter Gottes namen schreckt man die rechten Prediger. Ey du bist ein Ketzer / Du predigest wider Gott vnd seine Kirche / etc. Da darffs wol dieses Trosts / das man wisse / Gott thue es nicht.


Quelle:
Martin Luther: Die gantze Heilige Schrifft Deudsch. 2 Bände, München 1972.
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