I.

Paulus übergibt in seinem Gemach dem Boten einen Brief; ein zweiter Bote wartet auf der Bank. Neben Paulus auf der Erde liegt sein Attribut, die zwei Schwerter.
Paulus übergibt in seinem Gemach dem Boten einen Brief; ein zweiter Bote wartet auf der Bank. Neben Paulus auf der Erde liegt sein Attribut, die zwei Schwerter.

1PAulus ein Apostel: Nicht von Menschen / auch nicht durch Menschen / Sondern durch Jhesum Christ / vnd Gott den Vater / Der jn aufferwecket hat von den Todten / 2Vnd alle Brüder / die bey mir sind.

DEn Gemeinen in Galatia.

3GNade sey mit euch / vnd Friede von Gott dem Vater / vnd vnserm HErrn Jhesu Christ / 4Der sich selbs fur Vnser sünde gegeben hat / Das er Vns errettet von dieser gegenwertigen argen Welt / Nach dem willen Gottes1 / vnd vnsers Vaters / 5Welchem sey Ehre von ewigkeit zu ewigkeit / Amen.

6MJch wundert / Das jr euch so bald abwenden lasset / von dem der euch beruffen hat in die gnade Christi / auff ein ander Euangelium. 7So doch kein anders ist / On das etliche sind / die euch verwirren /vnd wollen das Euangelium Christi verkeren. 8Aber so auch wir / oder ein Engel vom Himel euch würde Euangelium predigen / anders denn das wir euch geprediget haben / Der sey verflucht. 9Wie wir jtzt gesagt haben / so sagen wir auch aber mal / So jemand euch Euangelium prediget / anders denn das jr empfangen habt / Der sey verfluchet. 10Predige ich denn jtzt Menschen oder Gott zu dienst? Oder gedenck ich Menschen gefellig zu sein? Wenn ich den Menschen noch gefellig were / So were ich Christus Knecht nicht.


11JCH thu euch aber kund / lieben Brüder / das das Euangelium / das von mir geprediget ist / nicht menschlich ist / 12Denn ich hab es von keinem Menschen empfangen / noch gelernet / Sondern durch die offenbarung Jhesu [358a] Christi. 13Denn jr habt je wol gehöret meinen wandel weiland im Jüdenthum /Wie ich vber die masse die gemeine Gottes verfolgete vnd verstörete sie / 14vnd nam zu im Jüdenthum /vber viel meines Gleichen / in meinem Geschlecht /vnd eiuert vber die masse vmb das veterliche Gesetz.

15DA es aber Gotte wolgefiel / der mich von meiner Mutterleibe hat ausgesondert / vnd beruffen durch seine gnade / 16Das er seinen Son offenbaret in mir /das ich jn durchs Euangelium verkündigen solte vnter den Heiden. Also bald fur ich zu / vnd besprach mich nicht darüber mit Fleisch vnd Blut / 17Kam auch nicht gen Jerusalem / zu denen / die vor mir Apostel waren / Sondern zoch hin in Arabiam / vnd kam widerumb gen Damascon. 18Darnach vber drey jar /kam ich gen Jerusalem / Petrum zu schawen / vnd bleib funffzehen tage bey jm. 19Der andern Apostel aber sahe ich keinen / on Jacobum des HErrn bruder. 20Was ich euch aber schreibe / Sihe / Gott weis / ich liege nicht.

21DArnach kam ich in die lender Syria vnd Cilicia. 22Jch war aber vnbekand von angesichte / den Christlichen gemeinen in Judea. 23Sie hatten aber alleine gehöret / Das / der vns weiland verfolgete / der prediget jtzt den glauben / welchen er weiland verstörete / 24Vnd preiseten Gott vber mir.


1 Sihe / wie er alle wort richtet wider die eigen Gerechtigkeit.


Quelle:
Martin Luther: Die gantze Heilige Schrifft Deudsch. 2 Bände, München 1972.
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