Vorrede auff die Epistel S. Pauli: an die Colosser.

GLeich wie die Epistel an die Galater sich artet vnd geraten ist nach der Epistel an die Römer / vnd eben dasselbige mit kurtzem Begriff fasset / das die an die Römer weiter vnd reicher ausfüret. Also artet sich diese an die Colosser nach der an die Epheser / vnd fasset auch mit kurtzem Begriff denselbigen Jnhalt.

AVffs erste / Lobet vnd wündschet der Apostel den Colossern / das sie im Glauben bleiben vnd zunemen. Vnd streichet aus / was das Euangelium vnd der Glaube sey / nemlich / eine Weisheit die Christum einen HErrn vnd Gott erkenne / fur vns gecreutziget /Die von der welther verborgen vnd nu durch sein Ampt erfur bracht sey. Das ist das j. Cap.

JM ij. Cap. Warnet er sie fur Menschenleren / die alle zeit dem Glauben entgegen sind / vnd malet dieselbigen also eben abe / als sie nirgent in der Schrifft abgemalet sind / vnd taddelt sie meisterlich.

JM iij. Ermanet er sie / das sie im lautern Glauben fruchtbar seien / mit allerley guten Wercken gegen einander. Vnd beschreibet allerley Stenden jr eigen werck.

JM iiij. befilhet er sich in jr Gebet / Vnd grüsset vnd stercket sie. [366a]


Quelle:
Martin Luther: Die gantze Heilige Schrifft Deudsch. 2 Bände, München 1972.
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