Vorrede auff die ander Epistel an die Corinther.

JN der ersten Epistel hat S. Paulus die corinther hart gestraffet in vielen stücken / vnd scharffen Wein in die Wunden gegossen / vnd sie erschrecket. Nu aber ein Apostel sol ein tröstlicher Prediger sein / die erschrocken vnd blöden Gewissen auffzurichten /mehr denn zu schrecken / Darumb lobet er sie nu widerumb in dieser Epistel / vnd geusset auch Ole in die Wunden / vnd thut sich wunderfreundlich zu jnen /Vnd heisset den Sünder mit liebe wider auffnemen.

JM j. vnd ij. Cap. Zeiget er seine Liebe gegen sie /Wie er alles geredt / gethan vnd gelitten habe zu jrem nutz vnd heil / Das sie ja sich alles besten zu jm versehen sollen.

DArnach preiset er das euangelische Ampt / welchs das höheste vnd tröstlichste werck ist / zu nutz vnd heil der Gewissen. Vnd zeiget wie das selbige edler sey / denn des Gesetzesampt / Vnd wie dasselbige verfolget wird / vnd doch zunimpt / an den Gleubigen / vnd eine Hoffnung machet durchs Creutz der ewigen Herrligkeit. Aber mit dem allen rüret er die falschen Apostel / welche das Gesetz wider das Euangelium trieben / vnd eitel eusserliche Heiligkeit (das ist Heucheley) lereten / vnd liessen die inwendige schande des vnglaubens stehen. Das thut er am iij. iiij. vnd v. Capitel.

JM vj. vnd vij. Ermanet er sie / Das sie solcher Predigt folge thun / mit werck [352a] en vnd leiden. Vnd beschleusst es mit jrem Lobe / Das er sie reitze fort zu faren.

JM viij. vnd ix. Ermanet er sie / das sie auch mit zeitlicher narung / Stewer vnd Hülffe theten den heiligen zu Jerusalem / in der thewren zeit / welche von anfang jre Güter alle hatten vbergeben / Act. iiij.

JM x. xj. xij. Hat er mit den falschen Aposteln zuschaffen.

JM xiij. Drewet er denen / die gesündiget hatten /vnd sich nicht besserten.


Quelle:
Martin Luther: Die gantze Heilige Schrifft Deudsch. 2 Bände, München 1972.
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