357. Das Teufelsbad.

[263] Da, wo die Grenzen von Hessen, Preußen und Schaumburg-Lippe zusammenstoßen, erhebt sich bei Kleinen Bremen auf dem rechten Weserufer der Papenbrink, dessen Höhe eine reizende Aussicht gewährt. Ein Brunnen liegt am Papenbrink, welcher sich[263] bald nach seinem Ursprunge zu einem kleinen Teiche, das Teufelsbad genannt, erweitert; davon geht folgende Sage: Es lebte einmal ein Pfaffe (Pape) in Kleinen Bremen, der ging häufig auf den Papenbrink. Eines Tages, als er auch dort auf- und abging und über seine nächste Predigt nachdachte, trat der Versucher zu ihm und wollte nicht von ihm lassen. Da packte der Pfaffe den Teufel in Gottes Namen an und warf ihn in den Teich, und der Teufel mußte froh sein, daß er noch mit dem Leben davon kam. Seitdem heißt der Teich das »Teufelsbad«.

Mündlich.[264]

Quelle:
Karl Lyncker: Deutsche Sagen und Sitten in hessischen Gauen. Kassel 1854, S. CCLXIII263-CCLXV265.
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