451. Die unterirdischen Schmiede.

[302] Ein Mann ritt eines Morgens bei den Dreibergen am Wege von Apenrade nach Jordkirch vorbei. Da hörte er in einem derselben schmieden. Der Bauer rief laut, man möchte ihm doch ein Häckerlingsmesser machen, und ritt weiter. Abends, als er wieder zurückkam, fand er außen am Hügel wirklich ein nagelneues Messer liegen; nun legte er soviel Geld dafür hin, als der gewöhnliche Preis ist, und nahm das Messer mit. Da fand es sich, daß es von ganz vorzüglicher Schärfe und Tauglichkeit war; aber die Wunden, die damit geschnitten wurden, waren unheilbar.

Im Gute Dollrott in Angeln ist ein Hügel; wenn man sich darauf schlafen legt, hört man drunter die Geister arbeiten. Ebenso kann man in dem großen Struckberg bei Heiligenhafen zu gewissen Zeiten, wenn man das Ohr darauf legt, es hämmern und pochen hören wie in einer Schmiede. In ihm liegen auch Schätze verborgen. Oft sieht man in der Nacht auf ihm ein Licht brennen.


Durch Herrn Pastor Hansen in Jordkirch. – Dritter Bericht der Gesellschaft für Altertümer S. 13. – Pastor Kählers Bericht etc. Mskr. – Wolf, Niederl. Sagen Nr. 560.

Quelle:
Karl Müllenhoff: Sagen, Märchen und Lieder der Herzogthümer Schleswig, Holstein und Lauenburg. Kiel 1845, S. 302-303.
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