471. Die zerbrochene Schaufel.

[314] Ein Bauer pflügte in der Nähe eines Grabhügels bei Keitum. Da fand er eine zerbrochene Schaufel der Önnerersken hingelegt; er legte einen Nagel dabei und pflügte weiter. Als er aber wieder an die Stelle kam, waren Schaufel und Nagel verschwunden und dafür war ein Kuchen hingelegt, den der Bauer sich wohl schmecken ließ.[314]

Die Önnerersken leben überhaupt gewöhnlich mit den Menschen in Frieden, besuchen sie und lassen sich besuchen, und nehmen und geben immer allerlei Geschenke.


Durch Herrn Hansen in Keitum auf Sylt.

Quelle:
Karl Müllenhoff: Sagen, Märchen und Lieder der Herzogthümer Schleswig, Holstein und Lauenburg. Kiel 1845, S. 314-315.
Lizenz:
Ausgewählte Ausgaben von
Sagen, Märchen und Lieder
Sagen, Märchen und Lieder der Herzogthümer Schleswig, Holstein und Lauenburg
Sagen, Märchen und Lieder der Herzogtümer Schleswig, Holstein und Lauenburg
Plattdeutsche Legenden und Märchen: aus: Karl Müllenhoffs Sammlung (1845): Sagen, Märchen und Lieder der Herzogtümer Schleswig, Holstein und Lauenburg
Legenden und Märchen von Ostsee und Schlei: aus: Karl Müllenhoffs Sammlung (1845): Sagen, Märchen und Lieder der Herzogtümer Schleswig, Holstein und Lauenburg
Sagen, Maerchen und Lieder der Herzogtuemer Schleswig, Holstein und Lauenburg