581. Roland.

[392] Bei dem Hofe Leerskov bei Osterlügum, Amts Apenrade, liegt der Rolandsberg und die Rolandsquelle. Da ist eine tiefe Höhle und man erzählt davon, daß, nachdem Roland eine große Schlacht verloren hatte, er in einer Karosse mit sechs Pferden davor gefahren kam und bei sich alle seine Schätze und viele silberne Sachen gehabt habe, aber da er an den Brunnen kam, sei er mit seinem Fuhrmann und seinen Leuten jähling hineingefahren; seine Schätze liegen bis auf den heutigen Tag noch da. Denn wenn man mit einem Stein hinein wirft, so hört man ganz deutlich, wie er gegen eine große Menge Silberzeug klingt. – Nördlich vom Brunnen liegt zwischen einigen Hügeln ein tiefes Moor, Frues Pyt genannt. Darin hat sich Rolands Witwe voll Verzweiflung nach dem Tode ihres Mannes mit Roß und Wagen begraben.


Antiq. Annal. I, 327. Schröder, Topographie von Schleswig S. 315. Grimm, Deutsche Sagen Nr. 21-28. 295-97. 488.

Quelle:
Karl Müllenhoff: Sagen, Märchen und Lieder der Herzogthümer Schleswig, Holstein und Lauenburg. Kiel 1845, S. 392.
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