142. Quelle bei Rohrkarr.

[112] Bei Rohrkarr in der Nähe von Tondern war vorzeiten eine berühmte Heilquelle, in der viele ihre verlorne Gesundheit wieder fanden. Ein alter Pfahl bezeichnet noch das Wasser. Urplötzlich aber verlor das Wasser seine Heilkraft, weil ein Gottloser sein krankes Pferd darin badete.


Durch Pastor Karstens in Tondern. – Nach Schröders Topographie und schriftlichen Mitteilungen befinden sich in Schleswig noch eine Reihe heiliger, heilkräftiger Quellen: im Amt Hadersleben bei Aastrup an der Stelle, die Helligmay (made) genannt wird, bei Gramm und bei Oeddis-Branderup eine Helligkilde; im Amt Apenrade bei Tombüll ein Hellehöi und Helligkilde, dabei ein Armenblock; auf Alsen bei Holm am Tinghöi; im Amt Flensburg bei Gintoft, östlich von Wolsroy, die Quelle Möllroi; bei Flensburg selbst auf einer Anhöhe und bei Niehuus eine Helligkilde; im Amt Gottorp bei Taarsballig ebenfalls. Alle Quellen wurden ehedem von vielen Kranken besucht. Auch in Holstein werden noch an mehreren Orten Gesundbrunnen angegeben, doch erfuhr ich bis jetzt nichts, was ihre alte Heiligkeit beweisen könnte.

Quelle:
Karl Müllenhoff: Sagen, Märchen und Lieder der Herzogthümer Schleswig, Holstein und Lauenburg. Kiel 1845, S. 112.
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Plattdeutsche Legenden und Märchen: aus: Karl Müllenhoffs Sammlung (1845): Sagen, Märchen und Lieder der Herzogtümer Schleswig, Holstein und Lauenburg
Legenden und Märchen von Ostsee und Schlei: aus: Karl Müllenhoffs Sammlung (1845): Sagen, Märchen und Lieder der Herzogtümer Schleswig, Holstein und Lauenburg
Sagen, Maerchen und Lieder der Herzogtuemer Schleswig, Holstein und Lauenburg