215. Des Grafen Fußstapfen.

[148] Bei Röest in Angeln soll ein großer Stein liegen mit der Fußspur eines Mannes. Denn einstmals gab es in der Gegend einen harten, ungestümen Grafen, der die Bauern besonders durch seine Jagden plagte: immer ritt er mit seiner Jägerei querfeldein durch Korn und Wiesen. Einmal als der Graf auch auf der Jagd war, mußte er bei jenem großen Steine absteigen und wie er den Fuß darauf setzte, hielt der Stein ihn fest und bis Sonnenuntergang mußte er in dem steinernen Schuh stehen, ob er gleich lieber gejagt hätte.


Mündlich durch Mommsen.

Quelle:
Karl Müllenhoff: Sagen, Märchen und Lieder der Herzogthümer Schleswig, Holstein und Lauenburg. Kiel 1845, S. 148.
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