226. Das liebe Brot.

[152] Bei Galhus im Gute Schackenburg ist eine tiefe Wiese. Ein Mädchen holte aus der Stadt (Mögeltondern) für ihre Mutter Brot. Aber der Rückweg war tief und das Mädchen war geputzt und hatte neue Schuhe an, denn es war Sonntag. Wie sie nun an eine Pfütze kam, legte sie die Brote hinein und trat darauf, um trockenes Fußes hinüber zu kommen; aber die Brote wichen unter ihren Füßen und sie versank vor den Augen der Leute, die sie zu retten herbeigekommen waren, indem sie sie vor Hochmut warnte und vor der Verachtung des lieben Brotes.


Volksbuch 1844, 91. – Früher konnte man von Amrum nach Sylt gehen, über einen hingelegten Pferdekopf, oben Nr. 33; ein Mädchen gebrauchte dazu einmal ein Brot und versank in der Rinne. Herr Hansen auf Sylt. – Grimm, Deutsche Sagen Nr. 235 f. Kuhn, Märk. Sagen Nr. 233. Thiele, Danm. Folkes. II, 17, 309 f.

Quelle:
Karl Müllenhoff: Sagen, Märchen und Lieder der Herzogthümer Schleswig, Holstein und Lauenburg. Kiel 1845, S. 152-153.
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