3.

[158] In der Kieler Nikolaikirche spielten während der Predigt die Chorknaben in einem Winkel hinter der Orgel Karten; einer fluchte sogar dabei. Da ist der Teufel gekommen und hat ihm den Hals umgedreht (oder ihm so an die Ohren geschlagen), daß das Blut an die Wand spritzte, und darauf ist er mit ihm zum Fenster hinausgefahren. Der Blutfleck ist noch zu sehen und durch kein Übertünchen wegzubringen. Das Fenster kann auch nicht wieder eingesetzt werden; denn gleich ist es wieder entzwei.


Soll auch in Rendsburg und im Schleswiger Dom passiert sein; doch erzählt man auch, der Teufel habe dem bösen Jungen an der Kirchentür aufgepaßt und ihn, als er herauskam, an die Wand geschleudert. – Mündlich. – Vgl. Reusch, Samland Nr. 11. Thiele, Danm. Folkes. I, 229.

Quelle:
Karl Müllenhoff: Sagen, Märchen und Lieder der Herzogthümer Schleswig, Holstein und Lauenburg. Kiel 1845, S. 158.
Lizenz:
Kategorien:
Ausgewählte Ausgaben von
Sagen, Märchen und Lieder
Sagen, Märchen und Lieder der Herzogthümer Schleswig, Holstein und Lauenburg
Sagen, Märchen und Lieder der Herzogtümer Schleswig, Holstein und Lauenburg
Plattdeutsche Legenden und Märchen: aus: Karl Müllenhoffs Sammlung (1845): Sagen, Märchen und Lieder der Herzogtümer Schleswig, Holstein und Lauenburg
Legenden und Märchen von Ostsee und Schlei: aus: Karl Müllenhoffs Sammlung (1845): Sagen, Märchen und Lieder der Herzogtümer Schleswig, Holstein und Lauenburg
Sagen, Maerchen und Lieder der Herzogtuemer Schleswig, Holstein und Lauenburg