255. De Dood de ritt so snell.

[171] Et weer enmal en lütje smucke Dęrn, de heet Greetjen. De harr'n Frier, de Hans heet, un se harren sik beid' enanner so rech vun Harten leef. Do muß et awer so kamen, dat Hans krank worr un storf un se em to Karkhof drogen. Do wull sik Greetjen gar nich tofręden gęwen un ween un jammer den ganßen Dag un wenn't Abend word, so güng se hen un sett sik op sien Graff un ween un jammer de lewe, lange Nach. As et nu all de drütte Nach weer un se da wedder seet un ween, do keem dar en Rüter oppen Schimmel an un froog ęhr: »Wullt du mit mi riden?« Greetjen sloog de Ogen op un seeg wull, dat et ęhr Hans weer. Do sä se: »Ja, ik will mit di riden, wohen du wullt«, un modig steeg se to em op sien Pęrd, un foort gung't mitten Wind in de wide Welt. As se nu en guden Ennen ręden harren, seggt Hans:


De Maan de schient so hell,

De Dood de ritt so snell;

Mien Greetjen, gruut di ni?


»Nä, mien Hans«, segg se, »wat schull mi wull gruun? ik bün ja bi di.« Un et gung wider un wider un ümmer duller as vœrhęr; Greetjen seet bi em achter op't Pęrd un heel sik an em. Do froog Hans tum tweten Maal:


De Maan de schient so hell,

De Dood de ritt so snell;

Mien Greetjen, gruut di ni?


»Nä, mien Hans«, segg se, »wat schull mi wull gruun? ik bün ja bi di.« Awer et word ęhr doch all en bęten wunnerlich; un do froog he tum drütten Maal:


De Maan de schient so hell,

De Dood de ritt so snell;

Mien Greetjen, gruut di ni?


Do word ęhr gruun un se faat em faster an un sä keen Woord: do suus' dat Pęrd dreemal mit se 'rum innen Krink un weg weren se.


Mündlich und durch Herrn Advokat Griebel aus Dithmarschen. Auch ähnlich in der Propstei und sonst; der Reim auch aus Glückstadt. Vgl. Haupt und Hoffmann, Altdeutsche Blätter I, 203. Über die erhaltenen Bruchstücke des zugrunde liegenden Volksliedes W. Wackernagel a.a.O. S. 191. Erlach IV, 196.

Quelle:
Karl Müllenhoff: Sagen, Märchen und Lieder der Herzogthümer Schleswig, Holstein und Lauenburg. Kiel 1845, S. 171-172.
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