294. Die Irrlichter bei Ullenbierge.

[197] Bei Ullenbierge, so heißt es in Tondern, arbeitete einst ein Vater mit seinen beiden Söhnen auf dem Felde. Beide Brüder waren sich längst todfeind. Bald gerieten sie auch miteinander in Streit; der Vater, um sie auseinander zu bringen, mischte sich hinein; da übermannte sie der Zorn und einer erschlug den andern. Man fand alle drei in ihrem Blute schwimmend. Nun sieht man seit der Zeit nachts auf jenem Felde bei Ullenbierge drei Irrlichter und das mittelste hüpft immer zwischen den beiden andern, als wollte es sie auseinander halten. Das ist der Vater mit seinen beiden Söhnen.


Durch Herrn Tamsen in Tondern.

Quelle:
Karl Müllenhoff: Sagen, Märchen und Lieder der Herzogthümer Schleswig, Holstein und Lauenburg. Kiel 1845, S. 197.
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