319. Die Windmühlen.

[216] Einer hatte einen Verbund mit dem Teufel. Er besuchte den Schulmeister und lud ihn zu sich ein, er wolle ihm auch viel Geld geben, wenn[216] er mit ginge. Der Schullehrer ging mit. Sie kamen an einer Windmühle vorüber. »Was ist das?« fragte der Schulmeister. »Eine Windmühle«, sagte der andre. Darnach kam eine andre Windmühle. »Was ist das?« fragte der Schulmeister. »Eine Windmühle«, war die Antwort. Darnach kam eine dritte. »Was ist das?« fragte der Schulmeister. »Was sollte es wohl sein, als eine Windmühle?«

Als sie nun in das Haus traten, sah der Schulmeister da viel Geld. Er erhielt eine ganze Hand voll. Allein als er das Haus wieder verließ, hörte er einen Knall und alsbald kam der Teufel und brach jenem den Hals. Da warf der Schulmeister das Teufelsgeld von sich und entfloh in großer Eile.


Aus Lauenburg durch Kandidat Arndt.

Quelle:
Karl Müllenhoff: Sagen, Märchen und Lieder der Herzogthümer Schleswig, Holstein und Lauenburg. Kiel 1845, S. 216-217.
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