361. Eine Hexe als Pferd.

[242] Ein junger Mann befand sich nachts auf dem Wege nach Hause, als er bemerkte, daß ein weißes Pferd schnell hinter ihm her kam und ihn einzuholen suchte, indem es über Stege und Tore wegschritt. Sobald es bei ihm war, zog er aber sein Messer und stieß es ihm in den Leib. Da stand stark blutend ein altes Weib vor ihm, das er kürzlich beleidigt hatte, und bat ihn inständig, ihrer doch zu schonen, sie habe ihn ins Wasser stürzen wollen, aber nun müsse sie bald sterben. Der junge Mann ließ sie laufen und bald erfuhr er, daß sie wirklich gestorben sei.


Durch Herrn Heinreich.

Quelle:
Karl Müllenhoff: Sagen, Märchen und Lieder der Herzogthümer Schleswig, Holstein und Lauenburg. Kiel 1845, S. 242.
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