395. Der feurige Mann.

[263] In Bergenhusen sahen die Mägde, wenn sie frühmorgens in der Dämmerung zum Melken gingen, einen großen feurigen Mann auf einem der größern Häuser des Dorfs stehen; von da trat er mit einem großen Schritt auf ein kleineres daneben stehendes. Da verschwand er. Das sahen sie drei Tage nacheinander, und in der dritten Nacht brannte zuerst das große, dann das kleine Haus auf.


Durch Storm. – Auf den friesischen Inseln brennt fast kein Haus ab, von dem man es nicht durch ähnliche Zeichen will vorher gesehen haben. Solches »Vorbrennen« glaubte man früher dadurch erfolglos machen zu können, wenn man in einer Kirche jenseit des Wassers, z.B. in Hoyer, bitten ließ.

Quelle:
Karl Müllenhoff: Sagen, Märchen und Lieder der Herzogthümer Schleswig, Holstein und Lauenburg. Kiel 1845, S. 263-264.
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Legenden und Märchen von Ostsee und Schlei: aus: Karl Müllenhoffs Sammlung (1845): Sagen, Märchen und Lieder der Herzogtümer Schleswig, Holstein und Lauenburg
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