LXIX
Der Strom des Lebens

[451] Mir war: ich fuhr in halber Finsternis

Auf einem Strom, der mich von dannen riß.


Unwiderstehlich, ohne Frist und Halt

Entführte mich die jähe Stromgewalt.


Vorüber glitten dunkel Stadt und Schloß.

Ein ferner Donner scholl. Der Nachen schoß.


Und ich erriet, daß ich den Rhein befuhr

Ein wenig über seinem Sturze nur.

Quelle:
Conrad Ferdinand Meyer: Sämtliche Werke in zwei Bänden. Band 2, München 1968, S. 451.
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