welche in des grosen narren bauch sitzen.

[120] Ich bin von grosen narren schwanger.

Wolt got, sie stünden an dem branger

Oder legen in dem mer,

Das ich ir doch nur ledig wer!


O Lieber vetter, wan du doch wist,

Wa von mein bauch geschwollen ist;

Es würd dich groß wunder nemen,

Was narren darinnen sessen zemen,

Das so vil darin möchten bleiben.

Ach möchtestu sie mir heruß treiben,

So thetstu mir ein dienst daran!

Die leng ich sie nit tragen kan.

Wie wol ich in der hoffnung bin,

Du werdest erdencken einen sin,

Wie du sie möchtst heruß beschwern;

Ich mag sie gar nit me ernern.

Du hast mich also hart beschworen,

Das ich verschwetzen wil die doren.

Fünfftzehen sein ir al zůsamen,

Wie wol ir keiner hat kein namen.

Es sein die recht dicken, grosen,

Vnd heissen die fünfftzeh buntgnossen.[120]

Ir ieder fürt ein besundere klag,

Wie man alle ding gebessern mag;

Ein regiment gemachet hand

In allen der geistlichen stand,

Vnd haben es bei eim quintlin ermessen

Vnd vberal gantz nichtz vergessen,

Was zů gůten sachen drit,[121]

Das felt in vmb ein härlin nit;

Sie haben es als articuliert,

Wie man den grosen narren fiert.

Ein warmen anschlag, můß ich iehen!

Freilich in der badstuben beschehen!

Quelle:
Thomas Murner: Von dem großen lutherischen Narren, in: Thomas Murners Deutsche Schriften mit den Holzschnitten der Erstdrucke, Band 9, Straßburg 1918, S. 120-122.
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