wie die buchgnossen on alles beschweren gern selber wöllen heruß gon.

[122] »O Vetter, das verbiet mir got,

Das ich beschwer ein solch rot!«

»Nur einen exorcismum ret,

Der in ein mündpflin leids thet!«

»Ich wolt mir ee in die zungen beissen,

Das ich mich wider sie wolt spreissen

Vnd wolt mich gegen inen sperren!

Sie sein mir alle gnedig herren

Vnd haben mich zů den eren bracht,

Da hin ich nimer het gedacht.

Ich bin durch irs fürdern kumen,

Das mich der babst hat an genumen

Für seinen geiger; zů dem ampt

Haben sie mir geholffen alle sampt,

Warumb wolt ich vndanckbar sein,

Das ich beschwür die herren mein

Vnd fiegt in zů, was leids das wer,

Das ich sie brecht beschworen her?

Ich wil sie sunst wol heruß bringen

Mit meinem geigen vnd singen

Vnd wil in singen also schon,

Das sie gern zů mir heruß gon;

Mein stim hat so ein süssen thon.

Ich darff sie darzů nit beschweren.

Bald sie den narren geigen hören,[122]

So bleiben sie warlich nit dunden,

Ja weren sie mit ketnen gebunden;

Es sein wol als nerrisch kunden!«

Quelle:
Thomas Murner: Von dem großen lutherischen Narren, in: Thomas Murners Deutsche Schriften mit den Holzschnitten der Erstdrucke, Band 9, Straßburg 1918, S. 122-123.
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