9.


Preibisius.

Christoph Preibisius war anfangs Arzt, nachher Jurist und Professor der Rechte zu Leipzig. Er hatte durch seinen Bart ein so fürchterliches und gräßliches Ansehen, daß einst ein Jäger, als er im Rosenthal bey Leipzig sich im Gebüsche ausgestreckt hatte, ihn für ein wildes Schwein angesehen und schon auf ihn gezielt haben soll, als er es noch zu rechter Zeit gewahr wurde und sich zu erkennen gab. – Er starb als der erste Rector zu Leipzig, und man setzte ihm die Inschrift auf sein Grab:


Hic primus exemplo docuit, Rectores Lipsienses esse mortales.


(an ihm sah man zuerst, daß Rectoren zu Leipzig sterblich sind.)

Quelle:
[Nebel, Ernst Ludwig Wilhelm:] Medicinisches Vademecum für lustige Aerzte und lustige Kranken [...] Theil 1–4, Frankfurt, Leipzig 1795 (Bd. 1), 1796 (Bd. 2); Berlin, Leipzig 1797 (Bd. 3); Berlin, Leipzig 1798 (Bd. 4), S. 15.
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