Dulcine und ihr Hans

[144] Dulcine.


Es regnet, Hans; geh flugs hinaus;

Sieh dort ein liebes Kätzchen liegen!

Geh fang und bring es mir ins Haus,

Es möchte sonst den Schnupfen kriegen.


Hans.


Ach Gott! dort sitzt ein Greis zerfetzt

Und krank auf unsern Kellerstufen:

Der arme Mann ist ganz durchnetzt;

Ich will ihn doch ins Vorhaus rufen.


Dulcine.


Ey, ey, was denkst du, guter Hans?

Mir eckelt vor dem nackten Armen:

Das Kätzchen hole mir; des Manns

Mag Nachbar Grobschmidt sich erbarmen.

Quelle:
Gottlieb Konrad Pfeffel: Poetische Versuche, Erster bis Dritter Theil, Band 2, Tübingen 1802, S. 144-145.
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