Die Kelter im Grabmal

[567] Hier im antiken Gewölb, wo rings noch Scherben von Urnen

Stehn in den Nischen umher, keltert der Bauer den Wein:

Unsere Gräber beleuchtet, o Freund, kein sonniger Strahl einst,

Künftigen werden sie nie dienen zu süßem Gebrauch!

Modergeruch nur hauchen sie aus, die bloß der Verwesung,

Bloß dem Gewürm schmachvoll unter der Erde geweiht.


Quelle:
August Graf von Platen: Werke in zwei Bänden. Band 1: Lyrik. München 1982, S. 567-568.
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