13.

[213] Die Ruhe wohnt in deinen Zügen, Freund!

Doch auch ein selbstisches Genügen, Freund!

Sie kleiden sich in sichre Harmonie,

Uns um so sichrer zu betrügen, Freund!

Doch suchen mehr wir, als die Glatte Stirn,

Die keine Runzel wagt zu pflügen, Freund!

Was in den Adern uns lebendig rollt,

Kein Leben sei es, das wir lügen, Freund!

Kein Fächer sei der schöne Fittich dir,

Er trage dich zu hohen Flügen, Freund!


Quelle:
August Graf von Platen: Werke in zwei Bänden. Band 1: Lyrik. München 1982, S. 213.
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