24.

[217] Der Hoffnung Schaumgebäude bricht zusammen,

Wir mühn uns, ach! und kommen nicht zusammen:

Mein Name klingt aus deinem Mund melodisch,

Doch reihst du selten dies Gedicht zusammen;

Wie Sonn und Mond uns stets getrennt zu halten,

Verschworen Sitte sich und Pflicht zusammen,

Laß Haupt an Haupt uns lehnen, denn es taugen

Dein dunkles Haar, mein hell Gesicht zusammen!

Doch ach! ich träume, denn du ziehst von hinnen,

Eh noch das Glück uns brachte dicht zusammen:

Die Seelen bluten, da getrennt die Leiber,

O wären's Blumen, die man flicht zusammen!


Quelle:
August Graf von Platen: Werke in zwei Bänden. Band 1: Lyrik. München 1982, S. 217.
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