43.

[225] Aus allen Fesseln wand mein Geist behende sich,

Denn liebend schlingt mein Arm um deine Lende sich!

Wo fände Mut das Herz, sich karg zurückzuziehn,

Es gebe ganz sich hin, und es verschwende sich!

Der Lenz der Liebe tritt hervor, und das Gesetz,

Es neigt, dem Winter Gleich, zu seinem Ende sich:

Der Eine bete dich, wie seine Heil'gen, an,

Der Andre kniee fromm vor eine Blende sich!

Dem Strengen gönnen wir, zu werden, was er soll,

Doch auch des Freien Geist, o Freund, vollende sich!


Quelle:
August Graf von Platen: Werke in zwei Bänden. Band 1: Lyrik. München 1982, S. 225.
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