17.

[55] Erforsche mein Geheimnis nie,

Du darfst es nicht ergründen,

Es sagte dir's die Sympathie,

Wenn wir uns ganz verstünden.


Nicht jeder ird'sche Geist erkennt

Sein eignes Los hienieden:

Nicht weiter frage, was uns trennt,

Genug, wir sind geschieden!


Es spornt mich ja nicht eitle Kraft

Mich am Geschick zu proben:

Wir alle geben Rechenschaft

Für unsern Ruf von oben.


Was um mich ist, errät mich nicht,

Und drängt und drückt mich nieder;

Doch, such ich Trost mir im Gedicht,

Dann find ich ganz mich wieder!


Quelle:
August Graf von Platen: Werke in zwei Bänden. Band 1: Lyrik. München 1982, S. 55.
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