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Ob die Hexen die Vnfruchtbarkeit / sonderlich was den Menschen betrifft / vermittelst ihrer Zauberey durch des Satans Hülffe wircken / und verursachen können / wird insgemein also dafür gehalten / daß sie die jungen Ehleute, also zubinden pflegen / daß solche hernach in werender Ehe keine Kinder zeugen können.164 Und trauen können sie durch des Teuffels Hülffe mit ihren Bezaubern das Kinder-Zeugen verhindern / und die von der Natur verordnete Geburts-Glieder schwächen / und zum ehelichen Beywohnen auff mancherley weise untüchtig machen / da sie dieselben zum Exempel in den Leib zurück hinneinziehen; wie jenem zu Speyer / besage der Historien / widerfahren ist. Daß aber solches Binden / wie auch die Kräuter (so unter die Betten partiret werden dem ehelichen Beywohnen schädlich seyn solten (massen denn etliche der unersätlichen Brunst und Liebe zusteuren / gewisse Kräuter unter die Betten geleget haben / wie Camerarius bezeuget) ist eine blosse Einbildung; sintemal viel natürliche Vrsachen sind / die nebenst der übermässigen und alzugrossen Liebe solches Werck verhindern.165 Die Lateinischen Wort des Martini lauten also: Præterquam enim quod multa è natura possint esse coitûs impedimenta: non rarò contingit, eam esse amoris violentiam, ut spiritibus omnibus intra ad præcordia concentratis, partibus genitalibus,[149] quas spiritu turgere oportet, nulla suppetat copia, unde generatio prohibetur & coercetur. Hieher gehöret Hildebrandus in Theurgia, welcher lehret auß des Bodini Dęmon. lib. 1. capit. 6. Wast Nestel / Nieder-Kleit / oder Nacktmännlein verknüpfen sey? pagina 89. Item Nestelknüpffen funfftzigerley Art / pagina 91. Item Nestel / so verknüpfft / läufft auff kan man dran sehen / wie viel die verknüpfte Personen hetten können Kinder zeugen. pag. 91.

Quelle:
Praetorius, Johannes: Blockes-Berges Verrichtung. Leipzig, Frankfurt 1669, S. 149-150.
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