9.[199] 226

Folget nun endlich daß alle Hexē scheußlich / heßlich / garstig und stinckend seyn / zu ersehen / imgleichē / daß sie ihnen weder Gunst noch Ehre / weder Reichthum noch Kunst oder Schöne zuwege bringen können; wie solches weitläufftig mit vielē Exempeln beweiset Bodinus in Dæmon. l. 3. c. 4. und Iacobus Martini in disq. de Magicis Action. §. 30.


APPENDIX.

Warhaffte Vrsachen des Abfals der Hexen.

I. Der Teuffel ist Efficiens primaria, der sie zum Abfal bringet (1.) durch heimliches Eingeben (2.) Verblendung des Gemüths (3.) Sichtbare Erscheinung. (4.) Mitwirckung in ihren Wercken.227

II. Die Laster der Menschē / die auch Vrsach zum Hexēwerck geben / als da sind: (1.) die Vnwissenheit der waren Religion.228 (2.) Die Verachtung des Göttlichen Wortes. (3.) Unglaube und[199] Zweiffel an Gottes allmächtiger Hülffe und Beystand. (4.) Das leichtfertige Schwerē. (5.) Die grosse Ungedult. (6.) Die Rachgier unn Unversönlichkeit. (7.) Die Geilheit unn unzüchtige Lust. (8.) Die Liebe zu fressen und zu sauffen. (9.) Vorwitz viel zusehen und zu wissen.

III. Des Teuffels Diener als Ehleute / Eltern / Blutfreunde / Herrschafften / böse Gesellschafft / die alten Hexen / Münche und Pfaffen im Pabstthum. etc.

Biß hieher gnug und überflüssig von den Personen der Blockbergischen Gasterey: so fern wir eins und das ander / ausserhalb der Hexen-Fahrt begriffenes Werck zuvor haben wollen vorbringen. Weil nunmehr aber solches zur Genüge geschehen / so wenden wir uns schnurgleich zum eigentlichen Vorhaben oder Zweck; und nachdem wir zwar von den Personē gesehen oder vielmehr gehöret / wer und welche sie sind: thun wir auch itzo dieses noch hinzu; Ob nemlich solche Personen allezeit auff dem Blockberge nebenst andern sich jährlich præsentiren, oder ob sie sich bißweilen absentiren? Hievon kan folgendes ernommen werden; was Bodinus erzehlet da er schreibet: Solche Kranckheiten / als da sind / Ohnmachten / Schweimelung / Hertzsperrung / Geistverlierung / Böses Wee / und S. Veltens Leyden / begeben sich nicht an den Hexen und Zauberern: Sondern sind damit behafftet / wenn es ihnen nur gefällig / und dulden[200] dieselben deßhalben / damit sie eine Entschuldigung haben bey den Versamlungen nicht zu erscheinen / auß Furcht / daß es möchte außbrechen und offenbahr werden.229 Thun aber nicht destoweniger dem Teuffel Huldigung / und haben ihre Vnterredung und Gespräch jederzeit / in ihren Häusern mit ihm /wenn es sie nur gelüstet. Imgleichen gedencket er auch einer Hexen zu Spolet / welche bekant / daß wenn sich begeben / daß sie auff angesetzten Versamlungs-Tag nicht erschienen were / und keine warhaffte wolgefaste Vrsache gehabt habe / bey sie des Nachts so geplaget worden / daß sie weder schlaffen noch ruhen können.230

Fußnoten

1 Der Hexen mancherley Namen.


2 Hebreische Namen Lilith.


3 Mederus in der aten Hexenpredigt / p.m. 226.


4 Mechaschephah, Mechaschephim. Bodin. in Confut. opin. Wieri. Grichische Namen. φαρμακέες φαρμακροὶ φαρμακενταὶ. φαρμακίδες. ὅι περὶ τῆς φαρμακείας.


5 Arist. l. 6. c. 18. de Hist. anim. Virg. in Ecl. Pharmaceutria Hippoc. l. de morbo sacro. μάγι: γηταὶ ἀγύρται.


6 Lateinische Namen.


7 Lamiæ. Lamiæ. Etymologia.


8 Perottus in Cornucop.


9 Mederus in der 2. Hexen Predigt p.m. 22.


10 Die Chaldeer die ersten Zauberer.


11 Cic. l. de Divin.


12 Sagæ. Mederus d.l.p.m. 23. a.


13 Veneficæ


14 Maleficæ


15 Bustuariæ

Crusius de morte. c. 23 p. 437.


16 Teutsche Namen.


17 Hexen.


18 Wo das Wort Hexe herkomme?


19 Bodinus in Dæmon. l. 1. c. 6.


20 Hexen sind gemeiniglich thumme Leut.


21 Sperling. disput de Magia § VI.


22 Hildebr. in Theurg. p. 26.


23 Vnholden.


24 Confer. Hildebr. in Theurg. p.m. 26. Goldast. §. 28. p.m. 67. wō Confiscat. der Zaub.


25 Zauberisch Nieder-Sächsish Tüfererscken.


26 Drachen- und Teufselsbuhler.


27 Gabelreuter.


28 Milchdieb.


29 Druten. Besiehe meine neue Welt-Beschreibung im 1. Cap. von Alpmännerchen.


30 Druidæ vel Tryidæ.


31 Guil. Camdenus denus in descrip. Britanniæ p. 15


32 Böse Leut.


33 Iod. Hockerius Theatr. Diabolor. p.m. 114. b. 115. a.


34 Vide Ovid. l. 6. Fast. Fabulosum est, quod tradunt eas ubera infātium labris imulgere.


35 Perot. cornu cop. col. 855.


36 Der Hexen vermeinete grausame Thaten und Verrichtungen


37 §. 1. Beschreibung.


38 §. 2. Leichtigkeit.


39 Iacob. Martini Dissert. de Magic. action. § 31. 32.


40 Ob man durch die Wasserprobe gewiß sein kan /welche Hexen sein


41 Wie die Wasserprobe verrichtet werde.


42 Vvier. lib. 6. de. præst. Dæm. c. 7. Timpl. A. psychol. c. 2. quæst. 12.


43 In caus. de habitu corp. German. p. 76.


44 Die alten Teutschen haben ihrer jungen Kinder ehrliche Geburt durchs Wasser probiret.

Virg. 9. Æneid. v. 603. Lips. ad Taciti German. p. 55. Taubm. in notis ad Virg p. 892. col. 1. a.l. ren Acer. Phil. cent. 3. hist. 59. Cluv. l. 1. Germ. antiq. c. 21. f. 184.


45 Der Rein woher er den Namen habe Gorop. l. 2. Hisp. p. 22. Georg Loyf de peregri nat. p. 62. al legantem Julia & sua stromata.


46 Die Wasserprobe der Hexen.


47 Carol. V. Const. Grimin. c. 29. 21. & 61.


48 Wird verworffen.


49 Einrede von Mosis Wasser-Probe Numer. 5. v. 12.


50 Antwort.


51 Nicht zum Tümpel sondern zum Tempel.


52 Böse Gewonheit. kein Recht.


53 Hundert Jahr Vnrecht keine Stunde Recht.


54 Sapient. 14. 6. Götzen durch eytel Ehr erdacht.


55 Exempel sind keine Reguln.


56 Exod. 23. 2. Lev. 8. 3. 4.


57 Syr. 7. 17.


58 Lothar. Im per. in iur. Longobar. l. 2. tit. 54. Teufflisch ist die Wasserprobe.


59 2. Reg. 6. Matth. 14. vers 28. 29.


60 2. Thes. 2. 11. 12.


61 2. Mac. 7. 18.

Job. 2. 6.


62 Mat. 4. 1. 5. 8.


63 Joh. 19. 11. Act. 12. 1. Ps. 44.


64 Apoc. 2. 10.

Vnschuldige schwimmē / Rechtschuldige sincken.


65 Gemeinschafft mit dem Sathan keine Vrsach des Obenschwummens.


66 Mat. 8. 3. 2. Marc. 5. 13. v. 9. 22.


67 Andere Manier Hexen zu erkundigen


68 §. 3. Offenbahrung.


69 (1.)


70 (2.)


71 Nat. al Com. in Mythol. l. 6. c. 6.


72 (3.)


73 Hornigck de iure postarum c. 1 p.m. 357.


74 Bod. in Dæmon, lib. 3. c. 5.


75 Plin. 37. c. 9.


76 Plin. l. 25. c. 10.


77 Beyfuß.


78 Bodinus in Confut. opinion. Wieri.


79 Goldast. in confiscat. der Hexen Güter. p. 65.


80 Aberglaubischen Mitteln die Zauberei zu vertreiben.


81 Confer Goldastum in Confisc. der Zauberer Güter p.m. 63. §. 20.


82 Num. 22. 27. 29.


83 Abergläubische Mittel der Zauberey vorzukommen.


84 1. Sam. 16. 23.


85 Besonder Mittel im Stifft Münster Hexerey zu vertreiben.


86 Psalm. 14.


87 Gute Mittel werden böß durch Mißbrauch.


88 Deut. 4. 9. und 6. 6.


89 Syrach. 26. 17.


90 Ps. 104. 15. Syr. 31. 32.


91 1. Cor. 6. 5. 10.


92 2. Cor 2. 14.


93 Je heiliger Dingie schändlicher Mißbrauch


94 Satan mit Saltz Brot Kreutern Worten nit zu vertreiben.


95 Apoc. 12. 9.

Iob. 1. 6.


96 Teuffel darff alles wagen / und auffs eusserste versuchen.


97 2. Cor. 4. 4.

Ephes. 12.

1. Pet. 5. 8.

1. Reg. 22. 22.


98 Zweierley Creutze.


99 Das Creutz von Gott.


100 Ioh. 6. 17. 18. und 20. 27. Das Creutz unehrlich.


101 Creutz unheilig.


102 Eph. 2. 18.


103 Gal. 3. 13


104 Der Mensch Gottes Creutz.


105 Der Teuffel macht sich selbst zū Creutz.

Deut. 32. 5.


106 Gen. 3. 1.

Mat. 4. 3.


107 Mat. 4. 3.

Iob. 13. 27.


108 Teuffel ist gerne bey Saltz und Brod.


109 Heilige Worte angehengt werden unheilig.


110 Der Teufel fleucht den Namen Jesus nicht.

Marc. 5. 6. 7.

Luc. 8. 12.

Mat. 28. 17.


111 Act. 19. 16.


112 Rom. 1. 16.


113 Ps. 33. 9.

Sap. 16. 12.


114 Rom. 10. 17.

1. Cor. 1. 30


115 Luc. II. 28.


116 Col. 2. 12.


117 Hebr. 4. 2.

Luc. 8. 12.


118 Tobias verjaget mit Rauch den Teuffel. Tob. 8. 2.


119 Mat. 17. 11.

Luc. 11. 26.


120 §. 4.


121 Bodinus in Confutat. Opinionis loh. Wieri


122 Mehr Zauberin gibts denn Zauberer.


123 In Pirke Aboth.


124 Plin. l. 25. c. 11.


125 Was die Vrsach / daß die Weiber ehe in Zaubereh gerathen / dem die Männer.


126 Tacit. l. 14. Annal.


127 Plato mächet auß Weibern halb Menschen und halb Vieh.


128 Warümb die Männer witziger sind denn die Weiber.


129 l. 2 c. 4. & 8. & 34. l. 5. c. 9 de præstigiis sæpè alibi.


130 Ob die Hexen auß Melancholei betrogen.


131 Iacob. 2.


132 Kein Weib stirbet von Melancholey und kein Mann vor Freuden.


133 Plinius im 7. Buch.

Valerius Max. und Solinus.


134 In lib. 1. ἐπιδημιῶν l. de popularibus morbis.


135 In lib. de venæ sectione.


136 In lib. de morb. sac.


137 Galen. lib. de atra bile.


138 Lob der Melancholischen Complexion. Arist in problem sect. 30. Princ.


139 c. 4. etc.


140 Meder. in der andern Hexenpredigt. p.m. 22.


141 Crus. de Nocte. c. 19 p.m. 369. 370.


142 Freyherr.


143 §. 5. Straffe.


144 (1.)


145 (2.)


146 (3.)


147 (4.)


148 (5.)


149 (6.)


150 (7.)


151 (8.)


152 §. 6.


153 Von der hexen ihren Thaten


154 Autores, welche von Hexenwesen geschriben haben.


155 (1.) Bezauberung.


156 Martin. in. de action. Magic. §. 27.


157 Confer Tob. Tand lerum in dissert. Physico-Med. p.m. 274.


158 Hexen können nit alle Menschen bezaubern.


159 Bodinus in Dęmon. p.m. 171. etc. Tandierus d.l.p. 272. etc. Hildeb. in Theurg. p. 146.


160 (2.) Raubung


161 Hockerius im Teuffel selbst. c. 47 p.m. 30. a Theatr. Diab. ex Lud. Milich. c. 20.

Lutherus Tom. 1. Ienens. Manlius in collectan. Luth. Tisebredenc. 9. fol. 104. a.


162 M. Sebast. Fröschel in seiner Predigt vom Teuffel.


163 (3.) Vnfruchtbarkeit.


164 Martin. in Diss. de Magic. action. §. 28.


165 Camer. Horar. subciscent. 1. c. 1.


166 (4.) Verwandlung des Geschleckte.


167 Plin. l. 7. c. 4.

Gellius l. 9. c. 4. Livius. lib. 24.


168 M zaldus cent. memorab c. 1. Martin. d.l. §. 3.

Cardan de var. ter. l. 8.


169 (5.) Schönheit


170 (6.) Bestien Formierung.


171 (7.) Ertödtung


172 (8.) Wettermachung.


173 Willichius im Zauber-Teuffel! c. 19. p.m. 23 b. Theatri Diabolorum.


174 Ars magnetico-meteorologica.


175 Pluviarum causæ.


176 Pluvia.


177 Iris quomodo fiat & pluvia sanguinca.


178 Grandinis niviumque productio.


179 Causa nivium in borealibus partibus.


180 Cur grando æstate plus sæviat quam hyeme.


181 Experimenta, de congelando liquore quovis æstatis tempore.


182 Ventorum causæ.


183 Ventus artificialis per Acolias pilas.


184 Pilæ AEolię.


185 Mira ope Aeoliarum pilarum fieri possunt.


186 Alia machina Aeolia in usum Fabrorum, organorum similiumque opificiorum.


187 Machina ad folles sufflandos.


188 Flatus vehementia.


189 Causę ventorum variæ.

Ventorum variis qua latibus affectorum artificiosa productio.


190 Causa ventorum.


191 Fulguris & tonitru causæ.


192 Productio tonitru artificiosa.


193 Experimentum.


194 Constructio sclopi Aeolii.


195 Novum pulveris pyrii ex auro conficiendi inventum.


196 Effectus rari pulveris.


197 Fulguris productio artificialis.


198 Mira rerum concatenatio.


199 Incrementum vegetabilium.


200 Distillandi ars similis naturæ.


201 Ortus & incrementum plantarum.


202 Ros vires plantæ, cui insidet, habet.


203 Vapor παντόμορφος.


204 Auri generatio.

Plumbi stanni

Ferri.


205 Lapidum.


206 Adamantis.


207 Liquor terræ quam transit qualitates assumit.


208 Omnia in omnibus sunt.


209 Quomodo ars naturā imitari debeat.


210 In 4. Elementa resolutio unius cuiusque rei.


211 Vnde figura Geometrica in quibusdam sossilibus.


212 Causa figurarum in Lapidibus.


213 (9.) Gesundmachung.


214 §. 7. Ermangelung der Thränen.


215 Oldekop contra Carpz. in tract. Altero sub fin. Corollarii loco p.m. 293. etc.


216 Wie die Hexen beschworen werden.


217 Ermangelung der Thränen für dem Gerichte / oder in der Marter / überführet keinen der Zauberey.


218 Das weinen ist eine Anzeigung es guten Gemühts.


219 Martin. in disquis. de action. Magic. auctar. 1.


220 War umb die Hexen in der Marter gemeiniglich nit weinen.


221 §. 8. Rauberische Vngetreuheit.


222 Lieben und nit geniessen möchte dem Teuffel wol verdriessen. Rivalem possum non ego ferre Iovem.


223 Mönche unterrichten die Leute in der Zauberey.


224 Pfaffen kauffen ins Teuffels Namen.


225 Bodinus Dæmon. lib. 2. c. 4. Author Magic. 1. pag. 177. a.


226 §. 9. Gesicht und äusserliche Gestalt der Hexen.


227 Mederus in der dritten Hexenpredigt p. 34. seqq.


228 Prætorius im Bericht von der Zauberey p. 54. I.


229 Bodin. de Magorum Dæmonomani. lib. 2. c. 5.


230 Ibid. c. 4. ex Paulo Grillando in lib. de fortileg. anno 1524.


Quelle:
Praetorius, Johannes: Blockes-Berges Verrichtung. Leipzig, Frankfurt 1669, S. 199-201.
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