Rübezahl verkauffet Betten.

[52] Es hat mir unter andern Sachen ein guter Freund von Liebenthal geschrieben / daß vor diesem der Rübezahl[52] in einem Böhmischen Städtlein einer reichen Frauen etliche Betten verkauffet habe / in Gestalt eines ausländischen Händlers: Welche die gedachte Matron mit ziemlichen Gelde an sich gebracht / und in ihr Haus hat tragen lassen. Nach etlichen Tagen hat sie ihrer Magd befohlen gehabt / die geschacherten Betten in die Lufft zu tragen / und zur Sonnen: Siehe /da wird befunden / daß es alte Kohlsäcke gewesen /mit Kuhfladen angefüllet. Drüber ist die Magd mit sambt der Frauen erschrocken / und hat den Qvarck ins vorbeyfliessende Wasser geworffen.

Quelle:
Praetorius, Johannes: Des Rübezahls Anderen, und ganz frischer historischer Theil. Leipzig, Arnstadt 1671, S. 52-53.
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