Rübezahl verkaufft Bienen-Stöcke.

[41] Unlängsten ist es geschehen / daß dieser schalckische Geist zu einem Schencken[41] oder Kretzschwar eines Dorffes nicht weit unter dem Gebürge hingekommen ist / und mit sich etliche Bienenstöcke auff dem Wagen daher geführet / und dem Wirthe verkaufft. Aber wie Rübezahl weg gewesen / und der frohe Gastwirth seine Waare zum andernmahl eigendlicher im Garten / da er sie hingesetzet / beschauen wollen; siehe / da ist lauter Menschendreck in den Körben geschmieret gewesen / und vor die Bienen hat er Kefer /Fliegen / und ander Ungeziefer angetroffen: Darüber der betrogene Schencke zwar erbosset worden ist /dennoch aber nichts draus hat machen können (wenn er auch schon seinen Fetzer in tausend Stücken zerstossen hätte. Und auff solche Art hat der gute Gastwirth schlechte Leckerbißlein bekommen / welche er den Säuen hat müssen fürwerffen.

Quelle:
Praetorius, Johannes: Des Rübezahls Anderen, und ganz frischer historischer Theil. Leipzig, Arnstadt 1671, S. 41-42.
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