Rübezahl verwandelt sich in einen Stecken.

[65] Ich habe es von einem Handwercksgesellen / daß er vor diesem nebenst noch andern über das Gebürge gegangen sey: da er unterweges einen schönen geraden Stock unter den Gebüscher ersehen; zu solchen sey er hingegangen / und habe ihn abgeschnitten / auch vor die lange weile in die Hand genommmen / und darbey gegangen. In dem sie aber also etwas fürder kommen; siehe da geschihet es / daß dieser Handwercksburch den[65] Stab fast umb die mitte abschelet / und weis machet / die übrige Schale aber zu unterste sitzen lässet /und auff diese Art den Stock bis zur künfftigen Herberge bey sich behält. Da befindet er / daß die hinterbliebene Borcke lauter überzogen Gold gewesen /welches er umb den Stock hat sitzen lassen / und hernach gar theuer verkaufft.

Quelle:
Praetorius, Johannes: Des Rübezahls Anderen, und ganz frischer historischer Theil. Leipzig, Arnstadt 1671, S. 65-66.
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