Rübezahl verwandelt sich in einen Stein.

[197] Vorweilen hatte ein Bauer einen grossen Kober voll Eyer auffgesacket / gieng damit auff das Gebürge / sie andern zu verkauffen; Und in dem er also auff dem Wege war / auch müde drüber ward; da er sahe er ungefehr einen hübschen grossen Stein / zu solchem gieng er hin seine gewünschte Ruhe zu pflegen: Aber / indem er nieder sinckē wolte / da verschwindet der Stein unter ihm / und fället budutz mit allen Eyern rücklings herumb / und macht in Eyl einen[197] greulichen grossen Kuchen / den der Teuffel und seine Mutter nicht möchte fressen / weil er roh und ungebacken blieb. Nach geschehner Niederlage richtete sich der arme Eyer-Käuffer wieder auff / heulete und weinete /wie eine alte Hur / daß er so elendiglich umb und über seine Eyer gekommen were. In dem er aber so grausete / da wird er ungefehr ein Beutel voll Geld vor sich liegend gewahr: drüber wird er wieder lustig / und springt, mit seinem leeren Korbe in aller Herrligkeit umb den Beutel herumb. Doch gnug.

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Praetorius, Johannes: Des Rübezahls Anderen, und ganz frischer historischer Theil. Leipzig, Arnstadt 1671, S. 197-198.
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