Rübezahl verwandelt sich in einen Wolff.

[81] Wie vorweilen in einer Gegend am Gebürge eine Wolffs Jagt angestellet ward / da werden die Leute unter andern einen sehr grossen Wolff gewahr / dem stellten sie auch fürnehmlich nach / und wandten allen Fleiß darauff / damit sie das grausame Unthier vor andern fällen möchten; und in deme läst sich der Lycaon treffen / und gleichsam darnieder schiessen. Nach diesem kriegten sie solchen Wolff nebenst andern auff den Wagen / fahren ihn davon / und vermeinen eine grosse Beute dran zuhaben; Aber wie sie das Aaß kaum auff einen Hof gebracht / da sehen sie / wie es[81] kein Wolff mehr gewesen / sondern eine Gestalt des Satyri, oder ein halber Mensch / und halber Ziegenbock. Hierüber wird der Fuhrmann bestürtzet / und berichtet es seinen Oberherren / der ebenmässig Beliebung bekömpt / das Wild zuschauen; Aber da war es miteinander verschwunden / und nicht mehr da.

Quelle:
Praetorius, Johannes: Des Rübezahls Anderen, und ganz frischer historischer Theil. Leipzig, Arnstadt 1671, S. 81-82.
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