Rübezahl zeiget einen unrichtigen Weg.

[132] Ein glaubwürdiger Bürger und Kürschner zu Halle /hat mir durch einen andern beybringen lassen / wie er vor etlichen Jahren selb dritte auff dem Riesen-Gebürge gewesen / da er am Wege gezweifelt / und sich nicht hat können mit seinen Geferten zu rechte finden. Derentwegen er denn von einem andern Mann (der ihm ungefehr und unverhofft doch gewünscht begegnet. Es wars aber niemand anders als der possirliche Rübezahl gewesen /)[132] sich erkundiget / und gefraget hat: wohin die richtige Strasse gehe / daß man an jenen Ort gelangen möge? Drauff sol jener Verführer Geistmann sie umb einē Berg zu gehen angewiesen haben / sprechende: Folget nur diesen Weg / und gehet alda zur rechten hinumb / so werdet ihr nicht irren. Hierauf gehen die Wanderer den an die Hand gegebenen Weg / und gerathen nach herumbschweiffung schier eines gantzen Tages wieder an den vorigen Ort / da sie vorher gewesen: Alwo sie in eine Schencke die Nacht verweilet / unn den folgenden Morgen drauff erstlich von rechten Leuten sind auff den gewissen Weg gebracht worden. Aber gnug.

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Praetorius, Johannes: Des Rübezahls Dritter und gantz Nagel-neuer Historischer Theil. Leipzig, Arnstadt 1673, S. 132-133.
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