[40] Lady. Nancy. Später Tristan.
Nr. 11. Finale
LADY.
Nancy!
NANCY.
Lady!
LADY.
Was nun weiter?
NANCY.
Ja, was glaubt Ihr?
LADY.
Was meinst du?
NANCY.
Dunkle Nacht und kein Geleiter.
LADY.
Und er schloß die Türe zu!
NANCY.
Ach, ein Unglückstag war heute.
LADY.
Und die Unglücksnacht brach an.
NANCY.
Glücklich, daß so gut die Leute!
LADY.
Fromm der Jüngling.
NANCY.
Brav der Mann!
LADY.
Wenn's die Fürstin jemals hört.
NANCY.
Dann gibt's Sturm, den nichts beschwört.
LADY.
Ach!
NANCY.
Ja, ach!
LADY.
Was soll geschehn?
TRISTAN klopft von außen ans Fenster.
BEIDE.
Große Götter!
LADY leise.
Hörst du – dort –
NANCY.
Hören schwindet mir und Sehn!
TRISTAN draußen.
Lady! Lady!
LADY.
Tristan!
NANCY.
Ach, der Lord.
Sie öffnet das Fenster.
Tristan steigt herein.
LADY für sich.
Er wird schmähn, und ich verdiene
Seinen Zorn.
TRISTAN.
Ha! Unerhört!
Lady, Lady und Cousine,
Ehrenfräulein!
NANCY.
Ruhig! Stört
Nicht die Schläfer in der Nähe!
LADY.
Fort! Ja fort!
TRISTAN.
Daß man uns nicht erspähe,
Ließ ich meinen Wagen stehn
Fünfzig Schritt weit –[40]
LADY.
Laßt uns gehn.
ALLE DREI.
Laßt uns gehn!
Fort von hinnen laßt uns eilen
Und entrinnen ohne Weilen,
Husch, husch, husch! sind wir hinaus –
Lebe wohl, du friedlich Haus.
Lebe wohl, du niedres Haus.
Tristan hilft den Damen über die Bank zum Fenster hinaus. Man hört einen Wagen fortrollen.
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