Ludwig Rubiner

Aus der Einleitung

zu Tolstois Tagebuch

1895–1899

Unser Kamerad Ludwig Rubiner, dessen ZEIT- ECHO ich als das eine der beiden Bruderorgane der AKTION betrachte, die in deutscher Sprache erscheinen – Ludwig Rubiner gibt Ende Januar Tolstois Tagebuch in der Übersetzung von Frida Ichak heraus (Verlag Max Rascher, Zürich). Daß sich jeder Freund der AKTION das Werk sofort bestellen wird, darf mir erfreulicherweise unzweifelhaft sein. Ich gebe hier einen winzigen Bruchteil der Arbeit, die das Tagebuch einleiten soll.

F.P.


Lew Nikolajewitsch Tolstoi war siebenundfünfzig Jahre alt, als er diese Tagebücher begann. Er ist 1828 geboren, und seine Dichtungen haben ihm Weltruhm gebracht. »Krieg und Frieden« (1865–1869), »Anna Karenina« (1877–1886), die Volkserzählungen (in den achtziger Jahren), die »Macht der Finsternis« (1887) und die »Kreutzersonate« (1890) tragen, in alle Sprachen übersetzt, seine Kunst, seine Ideen, seinen Namen um die Erde.

Mit diesem Menschen, einem Manne der Gesellschaft und des Erfolges, war jene außerordentliche Wandlung vorgegangen, die ihm zum öffentlichen Bekenntnis für das Volk gegen die Autoritäten der Macht, zum Bekenntnis für die Besitzlosigkeit und zum einfachen Leben trieb; jene Wandlung, die bis zu seinem Tode die Welt erschüttert hat. Im Zustande der Wandlung zum unbedingten und ethischen Menschen beginnt Tolstoi von sich Rechenschaft in den Tagebüchern abzulegen. Die Tagebücher des neuen, des ethisch-geistigen Tolstoi beginnen im Jahr 1895 und enden 1910, drei Tage vor seinem Tode. Er ist von Menschen umgeben, und er fühlt sich ganz verlassen. Krankheiten quälen ihn; in den Jahren 1896 bis 1899 muß er Anfälle äußerster Verzweiflung notieren. Seine Familie versteht ihn nicht, seine nähere Umgebung hält seine Hingabe an die Menschen für eine originelle Narrheit. Aber in seinen Tagebüchern erhebt sich über den Leiden das wunderbare Gebilde einer neuen Menschlichkeit, so überwältigend[234] in der Vergeistigung des Lebens, wie es dieses Zeitalter noch nicht gekannt hat.


Die erste Wirkung, die der Leser dieser Tagebücher spürt, ist Heilung. Heilung inmitten von Katastrophen der Menschheit; darnach Mut und eine neue Fähigkeit zu leben. Tolstois Tagebuchnotizen sind selbst voll von Katastrophen. Aber es ist nicht dies, daß der Leser vor einer Bühne sitzt, auf der ein schreckliches Drama sich abspielt und deren Anblick man mit beruhigten Nerven wegen der Unwirklichkeit aller ihrer Kämpfe wieder verläßt. Tolstoi, im Gegenteil, reißt uns in unsere fürchterlichste Wirklichkeit; nichts von unsern Krankheiten, von unsern Leidenschaften, von unsern Zweifeln wird uns erspart. Wir können uns auch keinen einzigen Augenblick unserer Lebensunsicherheit entziehen. Es ist nicht so, daß er allein unsere Kämpfe für uns ausficht, sondern fast jede seiner Zeilen stellt uns vor die Aufgabe, mitzukämpfen. Aber diese Niederschriften sind der Ausdruck einer Ungeheuern Tat, die als einziges Beispiel aus dem neunzehnten Jahrhundert zu uns herüberragt. Von allen intimen Aufzeichnungen dieser Lebensepoche unterscheiden sie sich dadurch, daß sie nicht allein die Darstellung des kämpfenden Menschen zeigen, sondern daß sie dem Menschen die geistige Führung geben. Es ist etwas ganz Unglaubliches und etwas, das seit Generationen niemand mehr gekannt hat: der Mensch wird geleitet, sein Leben aufzubauen, nicht in einer Traum- und Phantasiewelt, sondern aus seiner eigensten, persönlichen Realität.

Nietzsches »Ecce homo« war das letzte Wort des Denkens in einer Epoche, die auf Loslösung des Einzelnen von seiner Umwelt strebt. Dostojewski hatte die Generationen seines Jahrhunderts überschaut und mußte sagen: »Wir leben in einem Zeitalter der Isolation.« Das Problem des ganzen vergangenen Intellektual-Reiches, zwischen etwa 1800 und 1900, war das Einzel-Ich. Geistig herrschte das Individuum und seine ausführende Gewalt, die Macht. Das Du der Umwelt in seiner lebendigen Realität wurde ernsthaft gar nicht unter vollkommen geistigen Gesichtspunkten ins Leben gestellt, sondern nur vom ökonomischen Standpunkte betrachtet, also rein nach seiner Nützlichkeit. Der[235] Weg des Menschen mit der Menschheit, die Möglichkeit der lebendigen Menschheitsgemeinschaft, also mit theoretischer Benennung: der Sozialismus, war eine Angelegenheit der Nationalökonomie geworden. Die Begründer der Gemeinschaftslehre im neunzehnten Jahrhundert blieben Versprengte in ihrer Zeit, und an die Erinnerung ihrer Namen heftete sich die ganze Nachfolge von Mißverständnissen, die unrettbar dem Einzelnen drohen, der außerhalb seiner Gesellschaft steht, doch in Wahrheit von denselben Grundlagen wie die von ihm befeindete Gesellschaft ausgeht. Denn die Kommunisten des neunzehnten Jahrhunderts trafen sich auf der geistigen Grundlage mit ihrem Jahrhundert, im materialistischen Denken. Das materialistische Denken (diese Begriffsbestimmung ist hier kein Urteil, sondern eine Feststellung) war gerade für die kühnsten Denker des Jahrhunderts das neue, zwingende Dogma, das sie von der traditionellen Gläubigkeit zu befreien schien. Alles, was einmal erhaben geistig gewesen war, bot sich dem Blick des unbefangen Rebellischen dar als bequemstes Mittel im Dienste von Staats-, Herrschafts- und Gewaltseinrichtungen, mit deren Hilfe die Gesellschaft Ausbeutung innerhalb ihrer selbst trieb. Diese traditionelle Geistigkeit, deren umfassendster Ausdruck die Kirche war, einte schon längst nicht mehr, sondern half knechten.

Die Revolteure des Jahrhunderts fanden den Weg aus der Knechtschaft vor allem bei den Resultaten der Naturwissenschaft ihrer Zeit; sie fühlten mit den neuen naturwissenschaftlichen Tatsachen so stark und opimistisch mit, wie die frühen Christen einst die Lehre von der Dreieinigkeit erlebt hatten. Aber das Wesen des naturwissenschaftlichen Denkens ist notwendig mechanistisch und fatalistisch. Betrachtet man von ihm aus den Menschen, so schaltet im vorhinein der erste Grundzug des geistigen Lebens aus, der freie Wille. Das moralische Ergebnis ist also, daß in der unvermeidlich abrollenden Kette des materiellen Menschenlebens (in dem der Mensch nichts anderes als ein Produkt mechanischer Vorgänge ist) dem Einzelindividuum der möglichst größte Spielraum zur Erraffung einer möglichst großen Summe von Glück eingeräumt wurde. Das Ziel, die Gemeinschaft, war geistig; das angenommene Mittel zu ihr war materialistisch. In diese Zweisinnigkeit[236] verstrickte das Jahrhundert gerade die Denker, die die umfassendsten Pläne einer menschenwürdigen Zukunft, einer Gemeinschaftszukunft entwarfen. Im materialistischen, also notwendig individualistischen Mittel trafen sie sich wieder mit ihrer Gesellschaft. So war der Freiheitsmensch dieser Zeit in sich zum Untergang verurteilt. Und während der inhaltleerste, bedenklichste Typus dieses Jahrhunderts, der Kirchenmann, sich auf die größte Allgemeingültigkeit stützte – also auf etwas im Grunde menschlich noch Wertvolles, das nur hier zur abgeschliffensten Machtstütze geworden war –, verkörperte sich der Inbegriff des Einzelwesens, des individuell Fühlenden, isoliert Schwebenden im Künstler.

Der Künstler war in den Epochen von ursprünglicher und schöpferischer Kultur nie ein von der übrigen Menschheit abgesondertes Einzelwesen. In Assyrien, in Ägypten, in Indien, im frühen Griechenland, in den ersten Jahrhunderten der christlichen Kirche, in der Gotik war der Künstler stets das Geschöpf gewesen, das seine Arbeit zum vorbildlichen Bau des Lebens im Geiste verrichtete, so wie jeder andere Mensch der Zeit seine Arbeit tat. Der Künstler einer schöpferischen – geistigen Zeit war tatsächlich am Bau seiner Umwelt tätig, und in zweifacher Weise: einmal durch äußere Errichtung der innern Gestalten, die das Leben im Geiste leiten, und dann durch die gleichzeitig und im selben Objekt damit verbundene ganz reale handwerkliche Errichtung von Geräten, Mauern, Häusern, Kirchen. Erst die individualistisch-materialistische Epoche, die, unserer Wahrnehmung wenigstens am bewußtesten, nach der Renaissance ihre Herrschaft antrat, hob den Künstler als inhaltlich-geistig unverantwortliche Person empor, die zu einer erhabenen Unterhaltung der Gesellschaft und dem Luxusschmuck des materiellen Lebens da ist.

Tolstoi, der alle Ehren trug, die die Gesellschaft auf den großen Künstler häuft, tat den Schritt, der nach ihm so selbstverständlich ist, der aber für ihn und seine Zeit so ungeheuer war, daß er fast gar nicht verstanden wurde: Er durchbrach die Mauer des individualistischen Materialismus, die den Künstler umgibt. Er ging von der Kunst fort, fort von der Vereinzelung, den Weg zum öffentlichen Menschen. Er stellte sich wieder mit seinen Energien bewußt[237] in den Dienst der menschlichen Gemeinschaft. Dieser Schritt, den wir aus der heutigen Ferne schon perspektivisch verkürzt sehen, war für die Tatsache seiner Zeit, für die Tatsache, daß ein international gerühmter Künstler ihn tat, ein ungeheurer Sprung in die Selbstaufopferung.

Bei dieser Tat Tolstois, die seit Jahrhunderten zum erstenmal wieder den Einzelnen mit seinem freien Willen und bewußt in die menschliche Gemeinschaft führt, beginnt für unsere Zeit die wahre Geschichte Tolstois. Diese Tat ist eine ganz geistige Tat. Das heißt, sie ist eine Tat, die von den allgemeinen Grundzügen des menschlichen Geistes her gewertet werden muß, von der allgemeingültigsten Grundlage des Menschentums her, und die also nicht mehr anzuschauen ist auf die privaten Einzelempfindungen des Individuums, das sie verrichtet. Das Psychologische spielt bei diesem Akt, der kein individualistischer, sondern ein Gemeinschaftsakt aus dem Geiste ist, nur mehr eine sekundäre Rolle. Aber an erster Stelle stehen die geistigen Grundantriebe, die ihn veranlaßten, die menschliche Gemeinschaft aufbauen zu helfen: die ethischen Kraftlinien in der Gestalt Tolstois.

In dieser Zeit, da der bewußt vorbildliche Weg Tolstois vom glänzenden, persönlichen Einzelwesen zum einfachen Mitmenschen der Gemeinschaft den Rückstoß der Umwelt schon hart und deutlich hervorgerufen hatte, das Staunen, das Gelächter, die törichte Bewunderung, die Sensationslust und die mißverständliche Nachfolge – also gewissermaßen das letzte Aufbäumen der Materie, von der man sich befreien will –, in dieser Zeit gewaltsamsten Leidens setzen diese Tagebücher ein.

Daher sind die Tagebücher Tolstois nicht privat-psychologische Dokumente, sondern sie sind ethische Dokumente. Man muß sagen, daß seit den Bekenntnissen des Augustinus, also seit fünfzehnhundert Jahren, kein anderer Fall von intimen Aufzeichnungen gewesen ist, in dem der ethische Weg des Menschen in so rein geistigen Linien aufgeschrieben worden ist, so befreit von der ablenkenden Koloristik der Individualpsychologie wie in den Tagebüchern Tolstois. Ihr Kampf ist unser Kampf mit unserer Zeit. Ihr Weg ist unser Weg aus der Zeit. Und das gesammelt Geistige in ihnen, die Verkörperung des unbedingten Ethischen[238] am menschlichen Leben, die Sicherheit, daß die Verwirklichung des Ethischen durch den Menschen möglich sei, und der vorbildliche, befreiende Anfang, den Tolstoi selbst in ihnen macht: dies ist der Grund zu der Heilung bringenden Wirkung auf den Leser.

Seit Jahrhunderten stehen zum ersten Male wieder die letzten Ideen, die die Menschheit aufbauen, vor uns. Sie scheinen uns neu zu sein, so mächtig anspornend, rebellisch und aufwühlend wie alles Neue. Und sie sind in Wahrheit ewig; die ältesten Ideen der Menschheit, nur verwirklicht im lebendigen Leibe von Menschen und ihrem lebendigen Handeln auf der Erde.

Und das führt zu uns.


Die erste und die letzte Zweiheit des geistigen Tolstoi ist, daß er zwischen dem Osten und dem Abendland steht. Seit im Abendland das Bewußtsein erwacht ist, gibt es, durch Jahrhunderte hindurch, zwei Erscheinungen des menschlichen Zusammenlebens, deren Grundfragen den abendländischen Menschen immer wieder aufs furchtbarste erschütterten: die Masse und der Wille des Einzelnen.

Das Abendland beginnt mit Sokrates und den Sophisten zu fragen, ob man denn überhaupt handeln könne. Und alles, was wir klar abendländisches Denken und Fühlen nennen, heißt: Unselbstverständlichkeit. Das Orientalische heißt: Selbstverständlichkeit. Die Vollendung des Handelns ist im Orient eine Frage der Heiligkeit; in Europa wird sie eine Frage der Macht.

Von dem Leib der Erde fort richtet sich Europa durch die drei Jahrtausende seiner Geschichte in die Welt hinaus, eine bös zuckende, gekrampft greifende Hand, die sich losreißen will, die ihren Körper, die Erde, vergaß, die selbst alles sein will, Hand und Leib. Und schließlich vergaß dieser blutende Menschenhaufe die rund um ihn strahlende Welt, weil er auch die ergreifen und sein wollte; vergaß, zu unserer Zeit, die Sterne, die Planeten, die Sonne sogar, zog das Wissen um sie vom Menschen ab und ließ es einigen betrachtenden Sonderforschern. Die Geschichte der europäischen Aktivität ist: das Vergessen.

Aber, durch Jahrhunderte getrennt, stehen Männer auf, die wieder erinnern. Die großen Erinnerer und Enthüller,[239] die wir Bekenner nennen. Augustinus im vierten christlichen Jahrhundert, der erste mächtige Führer und Gestalter der Masse: ihm war sie die Kirche. Im achtzehnten Jahrhundert Rousseau, der der Masse das Bewußtsein gab: den Sozialismus. Zu unserer Zeit der dritte Bekenntnissager, Tolstoi. Er gab der Masse ihren Sinn, zeigte ihr die eigene Führung, und in seinem absoluten Reich der Gotteskinder ist der Einzelne und die Gemeinschaft wieder ununterschieden, ein und dasselbe, ganz problemlos. Wiederum, nach dreitausend Jahren abendländischer Willenszerfleischung, herrscht nicht mehr die Macht, sondern die Heiligkeit. Mit der unseren Tagen verkündeten Lehre von der Gewaltlosigkeit und dem Handeln nach der Offenbarung des Gewissens vor Gott ist der Weg zum Osten aus dem Innern des Menschen her freigelegt. Aus dem Innern des Menschen her ist, nach der furchtbaren äußeren und inneren Weltwende unserer Zeit, die Erde wieder rund, eine Einheit.

Um die Zweifel des Abendländers zu besiegen, hieß es durch Jahrhunderte: Die Ewigkeit, der Himmel, die höchste Wirklichkeit ist in euch. Nun wird es wieder, wie in Urzeiten des Menschlichkeitswissens, heißen können: In euch, gerade so wie um euch. Aber das »In euch« ist kein ruhender Zustand mehr, sondern die unablässig erneute Bereitschaft zum »Um euch«. Zwischen dem Innen und dem Außen, zwischen dem Ich und der Welt, zwischen dem Einzelnen und der Masse, zwischen dem Wissen und dem Tun – ist kein Unterschied mehr. Es ist kein Unterschied mehr zwischen der Tatsache: Leben, und der Tatsache: Wille. Kein Unterschied mehr zwischen der Tatsache: Güte, und der Tatsache: Sozialität. Das Reich der Liebe, der geistigen Gemeinschaft, das Gottesreich staatlos, grenzenlos, gewaltlos auf der wirklichen Erde aufgebaut: eine neue Unsterblichkeit tut sich auf. Eine Unsterblichkeit, die nicht auf dem Ruhme des Einzelnen ruht, sondern auf dem wissenden Einherschreiten des Einzelnen im ungeheuern Zuge der Mitmenschen. Ein ewiges Leben öffnet sich auf Erden, das ist: sich wissend als Blutstropfen fühlen, der durch den Körper des Menschengeschlechtes rinnt.

Quelle:
Ludwig Rubiner: Der Dichter greift in die Politik. Leipzig 1976, S. 234-240.
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