[125] INNOCENTIA sich zur Leiche hinbeugend.
Ich wein' dir nach, den früh' ein Missethäter
Aus seiner lieben lichten Welt verbannt.[125]
Leicht war dein Dasein wie der Aether;
Dem Himmelsblau warst du verwandt
Solch' Wölkchen ist gewachsen nicht dem Sturme,
Der seine Fittiche erhebt
Und aus dem grauen Wetterthurme
Das goldgefleckte niederbebt.
Es zitterten die Sonnenlichter
In deinem fröhlichen Gemüth.
Du warst der ächte Dichter;
Drum bist du früh' verblüht!
Sie küßt die Leiche auf die Stirne.
O daß du mich nicht nahmst zugleich
Mit dir in jenes sel'ge Reich! –
Irma! Du meine Fessel an das Leben!
O würdst du ganz mir hingegeben!
Sie sinkt auf die Kniee und verrichtet ein stilles Gebet.
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